Gladbeck. . Der Gladbecker Frank Lukas legt mit „Unbedingt“ sein viertes Studioalbum mit selbstgeschriebenen Stücken vor. Zentrales Thema ist die Liebe.
Blauer kann Photoshop Augen nicht färben. Auf dem Cover seiner neuen CD „Unbedingt“ blickt Frank Lukas dem Betrachter mit diesen knallblauen Augen nachdenklich und direkt entgegen. Wir ahnen: Dieses Album enthält keine Partykracher.
Seit 2009 ist der Gladbecker als Sänger und Texter in der Schlagerbranche aktiv. Popschlager ist sein Metier, er hat schon im Vorprogramm von Michael Wendler gespielt. Sein Vorbild ist allerdings nicht der Dinslakener mit dem protzigen Gehabe, sondern der eher nachdenkliche Matthias Reim („Verdammt ich lieb dich“).
Fans lieben seine selbstgeschriebenen Texte
„Du hast echt hammertolle Texte“, schreibt ein Fan bei Facebook. Was ein willkommenes Kompliment ist, denn seine Lieder schreibt Lukas selbst und verarbeitet in seinen Texten auch, was ihn persönlich umtreibt. Bestimmendes Thema ist dabei natürlich die Liebe mit all ihren Tücken und Klippen.
Wer sich in der Schlagerwelt vor allem rosarote Wolken und eine heile Welt verspricht, wird bei Frank Lukas nicht fündig. „Wenn es dir schlecht geht, dann hörst du meine CD – und dann geht es dir noch schlechter“, sagt er. Und dann muss er lachen.
Im Hauptberuf hat er einen Bürojob
Denn eigentlich ist der 37-Jährige, der im Hauptberuf kaufmännischer Angestellter ist („ein stinknormaer Bürojob“) und seine Schlagerkarriere in der Freizeit vorantreibt, ein ziemlich lustiger Typ. Um fit zu bleiben, spielt er Tischtennis. In einer Seniorenmannschaft. „Ich habe mich einfach in der Sporthalle verlaufen“, erzählt er schulterzuckend. Auf der Suche nach dem offenen Training landete er in der Halle der Graumelierten – und blieb, weil er so herzlich aufgenommen wurde.
Seit fünf Jahren lebt der gebürtige Bottroper Frank Lukas mit seiner Frau und deren zwei Kindern in Gladbeck. Dass er in seiner Freizeit als Barde durch die Lande zieht, mal Autogrammstunden in Elektronikmärkten gibt, mal in einem Festzelt singt und mal auch auf der richtig großen Bühne vor tausenden Schlagerfans auftritt, wie kürzlich beim Festival „Best of Popschlager“ in der Köpi-Arena in Oberhausen, gefalle den beiden Jugendlichen, sagt er. Obwohl Schlager nun wirklich nicht deren Musik sei.
Schon als Kind mochte er Schlager
Lukas hingegen hat schon als Kind Schlager gemocht. „Ich wurde natürlich dafür gehänselt“, sagt er. Aber das brachte ihn nicht von seiner Leidenschaft ab. Im Gegenteil: Er fing sogar bald an, eigene Texte zu verfassen. „Damals gab es ja noch kein Internet.“ Deshalb suchte er sich mühsam Adressen von Produzenten und Plattenfirmen heraus und schickte seine Texte dorthin, in der Hoffnung, entdeckt zu werden. Antwort habe er aber nie bekommen, sagt er.
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Womit wir wieder beim Titel des neuen Albums wären: Unbedingt. „Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich das auch durch.“ Also blieb er am Ball und schickte vor acht Jahren seine ersten selbstproduzierten Stücke in die Welt. Es folgten drei Studioalben, „Unbedingt“ ist Nummer vier und soll ihn seinem Ziel, Auftritten in den großen TV-Shows wie dem ZDF-Fernsehgarten, näher bringen.
Der Anlass, diesen Traum zu verfolgen, ist denkbar tragisch. An nur einem Tag verlor Frank Lukas im Jahr 2007 Vater und Bruder. Ein Schicksalsschlag. „Das war der Punkt, an dem ich mir sagte: Jetzt musst du mal was versuchen mit der Musik“, sagt er. Das Leben sei zu kurz, um Chancen verstreichen zu lassen.