Gladbeck. Der Krankenhausbetreiber KKEL will schon 2018 einen neuen Trakt im Innenhof des Hospitals beziehen. Investitionen von 37 Mio Euro sind geplant.
- Der Krankenhausbetreiber KKEL stellt erste Anpassungsmaßnahmen für den Standort Gladbeck vor
- Zwei neue Gebäudetrakte sollen entstehen, um Platz für die Abteilungen des St.-Josef-Hospital zu schaffen
- Es bleibt beim Aus für das Horster Krankenhaus, aber es soll länger offen bleiben – bis 2020
Der Krankenhausbetreiber Katholische Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) stellt erste Weichen, das St.-Barbara-Hospital im Zuge der KKEL–Re- und Umstrukturierung neu aufzustellen: Der Aufsichtsrat gab diese Woche grünes Licht für zwei bauliche Erweiterungen – einen „Querriegel“ und einen Nordflügel, wie die neue KKEL-Geschäftsführerin Ines Manegold der WAZ berichtete. Gleichzeitig bestätigte sie, dass das St.-Josef-Hospital am Standort Horst länger als geplant geöffnet bleibt – möglicherweise bis Ende 2020.
Mit den Erweiterungsplänen für das St.-Barbara-Hospital stößt der Krankenhausbetreiber Investitionen von zusammen knapp 37 Millionen Euro am Standort Gladbeck an, der damit gestärkt und zukunftssicher gemacht werde, so Manegold. Recht zügig solle im Innenhof des Krankenhauses (dort, wo das Café ist) ein „Querriegel“ entstehen. „Der Bauantrag wird in diesem Monat eingereicht.“
Schon 2018 soll ein Querriegel in Betrieb gehen
Für 6,6 Millionen Euro soll in „Modulbauweise“ ein dreigeschossiger Querriegel entstehen, der den Innenhof in zwei Teile spalten wird. Sobald die Baugenehmigung vorliege, soll mit dem Erweiterungsbau begonnen werden. Da es sich um eine Art Fertighaus handele, soll der Neubau bereits Anfang 2018 fertig sein. Die Mittel stammen aus der laufenden Investitionspauschale des Landes für Krankenhäuser.
Im Erdgeschoss wird eine interdisziplinäre Aufnahmestation mit 16 Betten entstehen, die mehrere Fachabteilungen nutzen werden. Im 1. Obergeschoss sehen die Pläne 30 Betten für die Neurologie und im 2. Obergeschoss 30 Betten für die Innere Medizin vor. Überwiegend sollen es Dreibettzimmer werden. Umgebaut und erneuert wird parallel der Eingangsbereich. Auch ein neues Café werde es geben, das Wie und Wo stehe aber noch nicht fest.
Nordflügel entstehen ab 2018 Richtung Mittelstraße
Die Umsetzung der Pläne für den Nordflügel, der in Richtung Mittelstraße entstehen soll, wird etwas länger dauern. Denn hierfür hat die KKEL Geld aus dem neuen Strukturfonds des Landes zur Restrukturierung von Hospitälern beantragt. Für den Anbau des Nordflügels werden rund 30 Millionen Euro veranschlagt. Den entsprechenden Antrag habe man am 31. März gestellt, so Manegold.
Im Laufe des Jahres erwarte man eine Entscheidung, so dass 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werde könnte. Das Haus entstehe in Massivbauweise mit mehreren Etagen, auf denen überwiegend weitere Bettentrakte vorgesehen sind.
Proteste in Horst beeindrucken die KKEL nicht
Manegold sieht die Investitionen als Weichenstellung, das Barbara-Hospital den heutigen Anforderungen entsprechend umzubauen und „zu einem schönen Stadtkrankenhaus“ zu entwickeln. Gleichzeitig komme die KKEL durch die Fokussierung auf einen Standort auf sichere wirtschaftliche Füße.
Die beschlossene Verlängerung für das Josef-Hospital ändere nichts an dem grundsätzlichen Votum zur „Standortbereinigung“ und gelte auch nur solange, bis der Nordflügel am Barbara-Hospital fertig sei, längstens bis 2020. Gleichzeitig müsse das Horster Haus „wirtschaftlich tragfähig“ bleiben. Die Proteste in Horst und die Demo am Donnerstagabend hält Manegold für legitim, sie stellten die Entscheidung aber nicht in Frage.
>> Hintergrund: Wechsel von Ellebrecht zu Manegold
Ines Manegold ist seit 1. Januar 2017 neue Geschäftsführerin der KKEL. Sie genießt in der Branche den Ruf einer Sanierungsmanagerin und hat bei der KKEL einen Vertrag bis Ende 2018.
Dr. Ulrike Ellebrecht, zuletzt KKEL-Geschäftsführerin, ist aus der Position offiziell wieder ausgestiegen. Sie bleibt kaufmännische Chefin des Marienhospitals Bottrop, mit dem die KKEL fusionieren will.