Gladbeck. . Konrad Suttmeyer, Kantor in St. Lamberti Gladbeck, konnte das Posaunenensemble Opus 4 und Anne Schwanewilms für Konzerte verpflichten.

Insider wundern sich, Konzert-Organisatoren könnte der Neid packen, und Musik-Fans freuen sich: Konrad Suttmeyer, Kantor an St. Lamberti Gladbeck und Bischöflicher Orgelsachverständiger im Bistum Essen, schafft es immer wieder aufs Neue, Künstler von internationalem Renommee in das katholische Gotteshaus an der Horster Straße zu holen. Und solch ein Erfolg ist ihm jetzt erneut gelungen: Für das Konzert an Palmsonntag, 9. April, konnte Suttmeyer das Posaunenensemble Opus 4 mit Musikern des Leipziger Gewandhausorchesters gewinnen. Sie werden ab 15.30 Uhr in der St.-Lamberti-Kirche zu hören sein.

Kantor Suttmeyer an der Orgel

Suttmeyer, der sich an die Klais-Orgel setzen wird, freut sich über die Gastmusiker: „Vier Bläser aus Leipzig hatten wir hier noch nicht.“ Und nicht nur die Interpreten an sich sind eine Besonderheit in Gladbeck, sondern auch ihre Art zu spielen. „Sie benutzen Instrumente, die auch von den Berliner Philharmonikern eingesetzt werden“, erklärt der Kantor, „durch diese Posaunen deutscher Bauart wird der Klang besonders homogen und weich.“ Er unterscheide sich darin von den heutzutage üblicherweise eingesetzten „amerikanischen“ Instrumenten.

Kantor Konrad Suttmeyer gelingt es immer wieder, renommierte Künstler nach Gladbeck zu holen.
Kantor Konrad Suttmeyer gelingt es immer wieder, renommierte Künstler nach Gladbeck zu holen. © Olaf Fuhrmann

Aber für das Palmsonntag-Programm sind die Blasinstrumente mit dem schlanken, filigranen Klang, die die Leipziger an ihre Lippen setzen, die passende Wahl. Denn neben original Kompositionen aus der Renaissance- und Barockzeit wurden Werke der Romantik ausgewählt. „Ich denke, das ist ein Kabinett-Stückchen“, kündigt Suttmeyer obendrein die „d-moll Toccata“ von Johann Sebastian Bach in einer Bearbeitung für das Posaunenensemble an.

Kontrastreiches Programm

Eine ungewöhnliche, kontrastreiche Mischung? – Mag sein. Suttmeyer: „Ich hatte die Idee, die Gegensätze ,Freude im Barock’ der Traurigkeit in der Romantik gegenüber zu stellen.“ Die Zusammenstellung der Werke von Gabrieli, Schütz und Bach sowie Bruckner und Vierne spiegele musikalisch die Zerrissenheit des Geschehens: der umjubelte Einzug Jesu in Jerusalem einerseits, die Verkündigung seines Leidens andererseits: munteres Scherzetto und dunkel tönender Trauermarsch als Kontrast.

Zu Gast in internationalen Konzertsälen

Bayerische Staatsoper München, Wiener Staatsoper, Metro­politan Opera New York, Royal Albert Hall London – und nun Gladbeck. Auch die Solistin, die am Sonntag, 14. Mai, in St. Lamberti auftritt, hat sich durch ihr künstlerisches Schaffen einen klingenden Namen erworben: Anne Schwanewilms. Sie wird ab 16 Uhr im Konzert mit dem Titel „Orgel trifft Stimme“ unter anderem Wesendonck-Lieder interpretieren.

Kantor Suttmeyer: „Sie hat ihr Fach als Mezzosopranistin aufgegeben und Karriere als Sopranistin gemacht.“ Besonders gelobt werde sie für ihre Interpretationen von Werken Richard Wagners, Richard Strauss’ und Hugo Wolffs. „Ich stamme aus Gelsenkirchen-Erle, sie aus Resse: Da habe ich Anne Schwanewilms eingeladen“, erzählt Suttmeyer. Und die weltberühmte Sängerin sagte zu . . .