gladbeck. . Die Saison für die Freunde des Minigolfs hat begonnen. Der Minigolfclub B.G.S.C. an der Bohmertstraße ist bereit für den Ansturm der Gäste.
Saisoneröffnung: Samstagmorgen kurz nach zehn Uhr an der Bohmertstraße. Rainer Hanker und seine Frau Marina schließen das Tor zur Minigolfanlage auf und lassen frische Luft in das kleine Vereinshäuschen. Grillkohle und einen Käsekuchen haben sie mitgebracht. „Angrillen ist Pflicht“, findet Rainer Hanker. Der 60-Jährige ist Vorsitzender des B.G.S.C. – des Minigolfclubs, dem die Sportanlage an der Bohmertstraße gehört.
Der Platz liegt versteckt zwischen Wohnhäusern, am Rande des Ballonstartplatzes, ganz in der Nähe der Bogenschießanlage in Wittringen. Hier üben die professionellen Minigolfer den perfekten Abschlag und bereiten sich auf die Wettkämpfe in der NRW-Liga vor. Rund die Hälfte der 40 Vereinsmitglieder spielen noch aktiv im Verein, nehmen an Wettkämpfen in Gelsenkirchen oder Castrop-Rauxel teil.
Verein wurde Ende der 70er-Jahre gegründet
„Den Verein ,Gut Schlag’ gibt es jetzt seit knapp 40 Jahren“, erzählt der Vorsitzende Rainer Hanker (60). Ende der 70er-Jahre traf sich eine Gruppe junger Leute regelmäßig zum Minigolfen an der Anlage neben Bauer Wilm’s. Sie entschieden sich, einen Verein zu gründen und echte Wettkämpfe zu spielen. Nach ein paar Jahren auf eben dieser Minigolfanlage musste dann doch eine eigene her.
Die Profis trainieren auf ihren Heimbahnen circa dreimal pro Woche. Sie üben konzentriert die Abschläge auf den Bahnen, denn: Jede „2“ ist ein Fehler. Ziel ist es, auf allen 18 Bahnen mit jeweils einem Schlag den Ball ins Loch zu befördern. Gar nicht so einfach. Deutschlandweit gibt es 25 genormte Minigolfbahnen, von denen jede Anlage mindestens 16 dieser vorgegebenen Bauart übernehmen muss. „Zwei Bahnen dürfen Fantasiebahnen sein“, klärt Rainer Hanker auf. Und doch hat jede Minigolfanlage ihre kleinen Eigenarten. „Die Bodenplatten der Bahnen sind nie richtig gerade“, so Hanker.
Bis Ende September hat die Minigolfanlage jetzt geöffnet – und das nicht nur für Vereinsmitglieder. „Wir sind die günstigste Minigolfanlage Deutschlands“, behauptet Hanker schmunzelnd. Je Saison hat die Anlage rund 10 000 Gäste. Viele Holländer und Belgier, die im nahegelegenen Hotel Van der Valk übernachten, kämen sonntags auf eine Partie Minigolf vorbei. Doch insgesamt war früher mehr los, findet Hanker. „Die ganzen Jugendlichen, die in den 80er Jahren noch ihre Nachmittage hier verbracht haben, sitzen heute mehr vor dem Computer oder am Smartphone.“ Schade eigentlich, dabei gehörten die Jugendlichen des Minigolfclubs zeitweise zu den besten Spielern Deutschlands.
Vor Saisonbeginn ist viel zu tun auf der Anlage
Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden, Bahnen entmoosen und Markierungen sowie Übergänge zwischen den Platten auf den Bahnen erneuern: vor Saisonbeginn ist auf der Minigolfanlage immer viel zu tun. Und auch beim laufenden Betrieb müssen die Vereinsmitglieder nach dem Rechten sehen.
Alles läuft hier nur dank ehrenamtlichem Engagement. Die Helfer gehören zum Verein, der sich selbst über geringe Mitgliedsbeiträge finanziert. „Schwierig für uns zu stemmen sind größere Reparaturarbeiten“, erzählt Rainer Hanker. So habe im letzten Herbst eine Wasserprobe ergeben, dass das Brunnenwasser von der Minigolfanlage keine Trinkwasserqualität mehr habe. Eine aufwändige Beseitigung der Keime ist nun dringend nötig – und das kostet. Was Rainer Hanker sich für den kleinen Verein noch wünscht? „Mehr Jugendliche – und Wasser.“