Gladbeck. Rektor Peter Washausen führt jetzt die Erich-Fried-Schule. Die Vorbereitungzur Einführung der ersten Inklusionsklasse ist eine wichtige Aufgabe.

Das Kollegium und die 448 Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Schule dürften wohl zufrieden sein, mit dem neuen Chef, der jetzt den langjährigen Schulleiter Gregor Hohaus beerbt hat. Denn Peter Washausen ist ein Rektor, der vom Lebensprofil prima auf den Leitungsposten der Hauptschule am Braucker Kortenkamp passt.

Der 59-Jährige ist ein Kind des Ruhrgebiets und der Emscher-Lippe-Region. Geboren in Marl, aufgewachsen in Haltern, lebt Washausen jetzt mit Partnerin in Lembeck. In Dorsten war der Pädagoge bislang auch als Rektor an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule tätig, die ab 2018 mit weiteren Schulen zur Sekundarschule fusioniert.

Ein persönlicher Glücksfall

„Für mich war das ein Glücksfall, dass ganz in der Nähe ein Rektor gesucht wurde“, sagt der Pädagoge. Und für Gladbeck sicherlich auch, da etliche, teils seit geraumer Zeit vakante Rektorenstellen an Hauptschulen im Umland zeigen, dass es nicht leicht ist, zügig eine Nachfolgelösung zu finden.

Washausen war auch in Gladbeck einziger Bewerber. Das Kollegium habe ihn ganz toll aufgenommen, sagt Washausen. Dass er offenbar auch gut ankommt, belegt ein Teller mit leckeren Brötchen und gesunder Gemüsebeilage. „Den hat eine liebe Kollegin gerade vom Hauswirtschaftsunterricht herübergebracht.“ Ihn selbst nach Gladbeck herübergebracht, zumindest den Anstoß gegeben, hat Konrektor Christoph Hauptvogel. „Er hat mich auf einer Schulleiterkonferenz des Kreises angesprochen, dass die Stelle in Gladbeck frei wird“, verrät Washausen.

Quereinsteiger aus dem Bergbau

Schnellen und guten Kontakt hat der Rektor auch zu den Ex-Moltke Kumpeln um Walter Hüßhoff geknüpft, die im Ehrenamtler-Projekt dazu beitragen, die Hauptschüler auf die Berufswelt vorzubereiten. Kein Wunder, hat sich der Rektor doch selbst als Ex-Kumpel zu erkennen gegeben. „Ich bin selbst als Elektriker im Bergbau ausgebildet worden, habe weiter Elektrotechnik und Bergbau studiert, um dann 20 Jahre lang auf unterschiedlichen Zechen einzufahren. Auguste-Viktoria, Walsum, Ewald. . .“, zählt er auf. Für rund 240 Leute habe er zuletzt als Obersteiger Verantwortung gehabt und, als endgültig Schicht im Schacht war, kein Interesse gehabt, „mich damals mit 43 Jahren auf dem Vorruhestand auszuruhen“. Er habe sich auf etwas Neues einlassen wollen, sei als Quereinsteiger ins Lehrerreferendariat gewechselt, „da für Hauptschulen Physik- und Techniklehrer gesucht wurden“.

Inklusion startet ab Sommer 2018

Sich durchzubeißen, Herausforderungen anzunehmen, bereit zu sein, sich fortzubilden, „das sind Kompetenzen, die ich auch den Schülern zu ihrem Start ins Berufsleben vermitteln möchte“, unterstreicht der Rektor. Auf ihn und das Kollegium wartet indes selbst eine Herausforderung, die es neu anzupacken gilt. „Die Erich-Fried-Schule wird im nächsten Schuljahr, also ab Spätsommer 2018, Schule des gemeinsamen Lernens.“ Klartext: Die erste fünfte Klasse mit Inklusionskindern wird eingerichtet.