Gladbeck. . 650 Abfalleimer hat der ZBG in der Stadt aufgestellt. Gassitüten gibt es gratis. Und trotzdem landet so einiges nicht da, wo es hingehört.
- 650 Abfalleimer hat der Zentrale Betriebsrat Gladbeck an Straßen, Parks und Wäldern installiert
- 180 000 Hundekottüten werden allein an Automaten kostenlos ausgegeben
- Plastiktüten mit eingesammelten Hundehaufen gehören in die Abfallbehälter
Ein Ärgernis, das wohl niemals aus der Welt geschaffen wird: Müll in Grünanlagen, auf Bürgersteigen und in Gossen. Und das, obwohl es durchaus öffentliche Abfalleimer an vielen Orten im Stadtgebiet gibt. Insgesamt 650, so Brigitte Köhler, Sprecherin beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG): an Straßenzügen, Bushaltestellen, Parkflächen, Wäldchen.
Papierkörbe werden zerstört
Doch manchen Zeitgenossen scheint die Vielzahl der Behälter nicht zu reichen: Sie ignorieren die Eimer beharrlich, werfen ihren Müll wahllos in die Gegend. Oder sie demolieren die Abfallbehälter. So sei es auch häufiger im Zweckeler Wald geschehen. Und zwar so oft, dass der ZBG den Behälter abbaute. Brigitte Köhler berichtet: „Er wurde immer wieder zerstört, abgerissen oder verbrannt.“
Beutelspender an Friedhöfen installiert
Wenn das ZBG-Team zig Mal einen Papierkorb ersetzen müsse, werde er eben irgendwann entfernt. „Es geht ja um Gelder, die die Allgemeinheit aufbringt“, sagt die ZBG-Sprecherin. Immerhin koste ein Abfallbehälter mit Montage um die 120 Euro. Der Papierkorb im Zweckeler Wäldchen sei auch für die Entsorgung von Haushaltsabfällen missbraucht worden. Brigitte Köhler weist jedoch darauf hin, dass „im weiteren Verlauf der Strecke andere Behälter zu finden sind.“
Ein Dorn im Auge so manchen Fußgängers sind auch die Hinterlassenschaften von Fiffi, Waldi & Co. „Der ZBG hat an den Eingängen zu allen Friedhöfen im Stadtgebiet Gassibeutelspender montiert“, so Köhler. Also: in Rentfort und Mitte jeweils drei, in Brauck fünf. 180 000 der weißen, hellblauen und rosafarbenen Plastiktüten werden dort laut ZBG-Expertin pro Jahr ausgegeben. Sie erzählt: „Wir haben vor Jahren diese Spender auch in der Innenstadt aufgestellt. Aber einige Leute haben die Beutel herausgezogen und zum Beispiel auf dem Marktplatz verstreut.“ Der ZBG fand eine alternative Lösung: „Wir verteilen seit geraumer Zeit kostenlos Hundekotbeutel an vielen Orten in der Stadt: in Apotheken, im Rathaus, in Kiosken und Geschäften.“ Die Ausgabestellen seien durch einen orangefarbenen Aufkleber gekennzeichnet.
Ordnungswidrigkeit: 35 Euro
Was nützt es allerdings, wenn ein Hundebesitzer die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners in solch einer Plastiktüte sammelt – den Beutel dann aber nicht in einen Abfalleimer wirft, sondern in die Pampa? „Ein Hund macht ja nicht gerade da sein Geschäft, wo ein Müllbehälter ist“, so Köhler. Und manch einem Herrchen oder Frauchen sei der Weg zum nächsten öffentlichen Papierkorb wohl zu weit – also landet der Hundehaufen in der Tüte im nächsten Gebüsch. Rathaus-Sprecher Tim Deffte: „Wer sich dabei erwischen lässt, muss 35 Euro zahlen.“ Denn das Entsorgen der Gassitüten in der freien Natur ist eine Ordnungswidrigkeit.