Gladbeck. . Politik im Haupt- und Finanzausschuss stimmt einhellig zu. Auch die Erhöhung des Zuschusses für den Tierschutzverein wird begrüßt.

  • Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte dem Vorschlag der Verwaltung einhellig zu
  • Freigänger-Katzen sollen künftig kastriert und durch einen Microchip oder eine Tätowierung einem Halter zuzuordnen sein
  • Politik stimmt ebenfalls zu, den Zuschuss für den Tierschutzverein um 2500 Euro auf 6000 Euro zu erhöhen

Es ist keine Frage: Die geplante Kastrationspflicht für frei laufende Katzen stößt in der Politik auf große Zustimmung. Das zeigte die Abstimmung im Haupt- und Finanzausschuss, bei der einzig die Fraktion die Linke sich enthielt, weil sie vor der endgültigen Entscheidung im Rat am Donnerstag ihre Haltung noch einmal überdenken will.

Damit ist klar, dass es eine Kastrationspflicht geben wird und Gladbeck sich anders positioniert als der Kreis Recklinghausen. Der hatte das Thema ebenfalls auf der Agenda, sah dann aber von einer verbindlichen Pflicht der Katzenhalter ab.

Eindämmung der ungezügelten Vermehrung und wachsenden Katzenpopulation

Wie Dezernentin Nina Frense im Ausschuss erläuterte, folgt die Stadtverwaltung mit der Einführung der Pflicht dem Wunsch vieler Bürger, des Tierschutzvereins und des Hegerings. Sie alle halten die Kastration für notwendig, um die ungezügelte Vermehrung von Katzen und eine verelendende Population einzudämmen. So ließe sich auch die Verbreitung von Krankheiten verhindern.

Um die Einhaltung der Pflicht überprüfen zu können, die übrigens auch für diejenigen gelten soll, die wild lebende Katzen füttern, sollen die „Freigänger“ mit einem Microchip versehen werden. Auf Anregung einer Tierärztin sei auch eine Tätowierung möglich, ergänzte Nina Frense den Verwaltungsvorschlag.

Ordnungsamt wird nicht „jede Katze umdrehen“ können

Deutlich machte die Dezernentin allerdings auch, dass das Ordnungsamt künftig nicht jede „Katze überprüfen und umdrehen könne“ – dafür fehle schlicht das Personal. Einleuchtendes Argument von Mario Herrmann (Grüne): „Es wird weiterhin Unbelehrbare geben. Aber es gibt ja auch Falschparker, dennoch geben wir die Bußgelder nicht auf.“

Die Verwaltung setzt in dieser Sache zudem auf die gute Kooperation mit dem Tierschutzverein Gladbeck, erhöht den Zuschuss um 2500 auf 6000 Euro pro Jahr. Schon jetzt veranlasst der Verein 100 bis 120 Kastrationen bei frei laufenden Katzen pro Jahr und finanziert diese Kosten – 70 bis 100 Euro je Tier – weitgehend selbst. Klare Zustimmung im Ausschuss daher auch für die Zuschuss-Erhöhung.