gladbeck. . Rund 2700 Bürger spuckten am Samstag in die Hände. Sie machten bei der „Aktion Gladbeck putzt“ mit und entfernten gemeinsam Dreck und Müll.
- Bei Gladbeck putzt“ waren Freiwillige im gesamten Stadtgebiet im Einsatz
- Für die Teilnehmer ist es selbstverständlich, herumliegenden Unrat aufzusammeln
- Zur Belohnung lud der ZBG zur Besenparty mit Getränken und Gulasch ein
Verrostete Fahrradteile, alte Möbelstücke und abgefahrene Autoreifen sind nur einige der Fundstücke, die die engagierten Helfer des Angelsportvereins Gladbeck-Zweckel in diesem Jahr aus dem großen Teich des Nordparks ziehen. Mit einer großen Kralle rücken sie dem Dreck zu Leibe, der sich im vergangenen Jahr im Wasser angesammelt hat. Sie und rund 2700 andere Gladbecker sind am Samstagmorgen bei „Gladbeck putzt“ im Einsatz, um die Stadt ein bisschen schöner zu machen. Der Frühjahrsputz erlebt diesjährig seinen 15. Durchgang, so viele freiwillige Unterstützer gab es bisher noch nie.
„Wir sind immer wieder gerne mit dabei. Die Veranstaltung ist eine schöne Sache; für uns ist es selbstverständlich, dass wir helfen und anpacken“, sagt Klaus Schumann vom ASV Zweckel, während er einen großen, roten Müllsack auf den bereitstehenden Laster wirft.
„Zwölf Tüten konnten wir innerhalb der letzten drei Stunden schon zusammentragen. Der Dreck muss weg“, betont der 55-Jährige mit einem Lächeln. Im Vergleich zu den Vorjahren sei allerdings viel weniger Abfall gesammelt worden. Die Aktion „Gladbeck putzt“ habe Wirkung gezeigt. Sie habe Bürger dazu veranlasst, bewusster auf die Umwelt zu achten. Egal ob mit einer Schaufel, einem Besen oder einer Astschere – mit professionellem Werkzeug geht es dem Dreck sprichwörtlich an den Kragen.
Familien, Privatpersonen, Vereine und Verbände putzen am Samstag an einem Platz ihrer Wahl um die Wette. Vor allem Grünflächen und Parks stehen auf der langen Aufräumliste. „Es sind häufig die gleichen Gruppen, die seit Beginn der Aktion anpacken. Wir freuen uns jedoch, dass jedes Jahr auch neue Helfer dazu kommen“, sagt Brigitte Köhler vom Zentralen Betriebshof, der „Gladbeck putzt“ ins Leben rief.
Veranstaltung hat sich in den Jahren entwickelt
„Wir haben mit 450 Leuten angefangen. Die Veranstaltung hat sich über die Jahre entwickelt. Seit kurzem setzen sich auch vermehrt Schulklassen ein“, ergänzt sie. Die Expertin des ZBG wünscht sich für die Zukunft, dass der Wille zu helfen nicht nur einen Tag hält. „Schön wäre es, wenn sich einzelne Gruppen ad hoc melden. Wir holen den Müll dann jederzeit gerne ab oder stellen Tüten zur Verfügung.“
Bei der traditionellen, abschließenden Besenparty auf dem Gelände des Betriebshofes tauschen sich die Helfer – nach der getanen Arbeit – über ihre Tagesfunde aus. Martin Lill, Jörg Jaursch, Toni Blümer und Sascha Kowalsky von den Wittringer Rittern haben in einem Gebüsch ein Bündel gepresster PET-Flaschen gefunden. Eine einmalige Entdeckung, wie die erfahrenen Müllsammler zugeben. Sie sind seit dem ersten Aktionstag dabei, am Samstag sorgen sie mit 16 Kollegen rund um die Stadthalle für Ordnung. „Uns bedeutet das Engagement sehr viel. Es ist nötig, dass etwas für das Stadtbild getan wird. Wir tragen unseren Teil gerne dazu bei.“
Trauriger Fund auf dem Spielplatz
Einen traurigen Fund machen die fleißigen Helfer der Siedlergemeinschaft Schultendorf. Sie befreien den Spielplatz Ecke Höhenstraße/Talstraße vom Müll und stoßen bei der Säuberung auf einen toten Hund.
Sieglinde Nendza, Schriftführerin des Verbandes Wohneigentum Gladbeck/Schultendorf: „Es handelt sich offensichtlich um einen schwarzen Labradorwelpen, der nur notdürftig in ein Zechenunterhemd gewickelt ist.“ Sie zeigt sich entsetzt über den grausigen Fund, ist aber erleichtert, „dass durch unsere Teilnahme an der Putzaktion verhindert werden konnte, dass Kinder auf dem Spielplatz auf das tote Tier stoßen“.