Gladbeck. . Doga Steuerungstechnik GmbH kauft Grundstück an der Heinrich-Hertz-Straße. Wirtschaftsausschuss votiert einstimmig dafür. Firma will zügig bauen.
Grünes Licht für die Doga Steuerungstechnik GmbH: Das rasant aufstrebende Bottroper Hightech-Unternehmen erhielt am Donnerstagabend im Wirtschaftsförderungsausschuss den Zuschlag für ein 8700 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück an der Heinrich-Hertz-Straße – ganz im Westen von Rentfort. Das mittelständische, familiengeführte Unternehmen will nun von Bottrop nach Gladbeck umziehen, auf dem Grundstück einen neuen Firmensitz bauen und sich damit deutlich vergrößern.
Derzeit sitzt die 1988 gegründete Doga GmbH am Weusterweg im Bottroper Gewerbegebiet Boy und platzt dort – trotz einer Ausweitung von Produktions- und Büroflächen 2011 – „aus allen Nähten“, wie André Kolanowski, einer der zwei geschäftsführenden Gesellschafter, vor dem Wirtschaftsförderungsausschuss sagte. An der Heinrich-Hertz-Straße will das Unternehmen, das im vergangenen Jahr mit einer 35-köpfigen Belegschaft einen Umsatz von 250 Millionen Euro erzielt hat, seine Produktionshallen auf 1400 Quadratmeter verdoppeln und seine Büroflächen auf 600 Quadratmeter gar verdreifachen.
Unternehmen will am neuen Standort 1,5 Millionen investieren
Bis zu 1,5 Millionen Euro will das Unternehmen investieren – und bei der Umsetzung auch „richtig Gas geben“, so Kolanowski. „Wenn alles so gut läuft wie bisher, wollen wir im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen und möglichst schon Anfang 2018 einziehen“, so der Firmenchef, der davon sprach, am neuen Standort die Mitarbeiterzahl kurzfristig auf 40 und mittelfristig auch darüber hinaus aufstocken zu wollen.
Die Doga Steuerungstechnik GmbH ist ein klassischer Sondermaschinenbauer, der Kunden individuelle, hochtechnische Lösungen zur Automatisierung von Produktionsabläufen liefert. „Lösungen, die es nicht von der Stange gibt“, wie Kolanowski erläuterte. Zur Kundschaft, die in Europa, aber auch in USA, Mexico, China und Südkorea zu finden ist, gehören Autohersteller genauso wie Elektronikkonzerne, Energieversorger oder Unternehmen aus der Umwelttechnik oder der Kunststoffindustrie.
Weltweit tätige Firma entstand aus „Zwei-Mann-Betrieb“
Gegründet vor fast 30 Jahren als „Zwei-Mann-Betrieb“ von Kolanowski und seinem Geschäftspartner Peter Rzeha – dem inzwischen sein Sohn Bastian als Gesellschafter und Geschäftsführer folgte – besteht die Doga GmbH heute aus einem hochqualifizierten Team von Ingenieuren der Bereiche Konstruktion, Mechatronik, Maschinenbau und Elektrotechnik sowie aus Technikern, Meistern und Facharbeitern. Bei einigen Kunden zähle Doga bereits zu den Premiumlieferanten. Kolanowski sagte, man freue sich, das weitere Firmenwachstum von Gladbeck aus zu gestalten.
Die Wirtschaftsförderung wertet die Ansiedlung der Firma als „starkes Signal für den Standort Gladbeck“. Auch die Politik beurteilte den Umzug der Doga an die Heinrich-Hertz-Straße als „bemerkenswert“, so SPD-Ratsfrau Claudia Braczko. SPD-Ratsherr Jörg Baumeister sprach von einer „Hightech-Perle“, die nach Gladbeck komme. Und Ausschussvorsitzende Christa Bauer (SPD) lobte, dass mit Doga eine „gute Ansiedlung“ glücke.
>>Stadt hat derzeit noch 56 000 Quadratmeter für Firmenansiedlungen
Gladbecks jüngstes Gewerbegebiet Heinrich-Hertz-Straße ist knapp 60 000 Quadratmeter (qm) groß. Siedlungs-„Pionier“ Lenord & Bauer besitzt davon 23 000 qm und hat zusätzlich eine Optionsfläche für mögliche Erweiterungen über 14 500 Quadratmeter.
Nach dem nun erfolgten Verkauf einer weiteren Fläche von 8700 qm an die Doga GmbH verbleiben in dem Gewerbegebiet an der A 31 noch rund 13 500 qm – darunter eine kleine Fläche von 2500 qm zwischen der Optionsfläche von Lenord & Bauer und dem Grundstück der Doga GmbH, direkt vor dem Wendehammer gelegen. Die zweite Fläche ist rund 11 000 qm groß und liegt an der westlichen Seite zu Anfang der Heinrich-Hertz-Straße. Über beide Flächen ist die Stadt in Gesprächen mit zwei Gladbecker Firmen, die ihre Betriebe erweitern wollen. Die Gespräche stünden aber noch am Anfang, heißt es.
Insgesamt hat die Stadt – anders als Bottrop, wo man derzeit „ausverkauft“ ist – noch 56 000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung, davon 33 000 Quadratmeter in eigenem Besitz. Neben den Flächen an der Heinrich-Hertz-Straße liegen die anderen Reserven im Innovationspark Wiesenbusch und im Gewerbepark Brauck. Allerdings bewertet auch die örtliche Wirtschaftsförderung dies als „extrem begrenzte Situation“.