Gladbeck. Ehepaar in Böblingen erhält regelmäßig Post, die für einen Gladbecker ähnlichen Namens bestimmt ist. Der Ärger begann mit dem Umzug des Paares.
- Ehepaar erhält nach Umzug ins Baden-Württembergische Briefe für einen Gladbecker mit entfernt ähnlichem Namen
- Trotz mehrfacher Reklamationen bei der Post dauern die Zustellungsprobleme seit dem Sommer 2016 an
- Das Post-Unternehmen will jetzt Kontakt zu den Böblingern aufnehmen, um die Ursache der Probleme zu beheben
Gert O. in Böblingen nimmt die Unannehmlichkeiten, die er seit Monaten der Post zu verdanken hat, zwar mit Humor und lacht, aber eigentlich ist’s nervig. Regelmäßig stecken Sendungen in seinem Briefkasten, die nicht für ihn oder seine Frau Birgit bestimmt sind. Und das bereits seit Sommer vergangenen Jahres. Als Adressat ist ein Gladbecker angeben; die Anschrift ist die des Ehepaares O.
Das Versehen ist schnell zum Dauer-Ärgernis geworden
Hintergrund: Birgit und Gert O. zogen im August 2016 von Gladbeck nach Böblingen in Baden-Württemberg. Das Paar stellte einen Nachsendeantrag, damit Briefe und Päckchen an den neuen Wohnort geleitet werden. Und mit dem Umzug kamen die Zustellungsprobleme.
Das Ehepaar erhielt an seiner neuen Adresse Post für einen Gladbecker, dessen Nachname nur entfernt dem eigenen ähnelt. Ein weiterer Unterschied: Der Vorname wird mit „d“ statt mit „t“ wie bei dem Böblinger geschrieben. Dem Anschein nach habe es sich „wohl um Privatpost gehandelt“, die regelmäßig bei ihnen landete. Was das Paar anfangs für ein Versehen hielt, das sich schnell korrigieren lassen sollte, entpuppte sich als Dauer-Ärgernis.
Drei-, viermal an Nachsendestelle beschwert
Birgit O. ist erbost: „Erst sind wir zur Post gestiefelt. Haben jedes Mal in der Schlange angestanden – was für eine Zeitverschwendung!“ Später änderte das Paar seine Taktik. Gert O. erzählt: „Ich habe dann meine Adresse durch seine überklebt, ,falsch zugestellt’ draufgeschrieben und die Post wieder in den Briefkasten gesteckt.“ Das wurde schon fast zur Routine. Birgit O. berichtet: „Wir haben bei jedem Spaziergang eine falsch zugestellte Sendung in den Briefkasten geworfen.“
Drei- oder sogar viermal habe er bei der Nachsendestelle angerufen und das Problem geschildert, sagt Ehemann Gert. „Die Leute dort waren ganz unfreundlich“, erinnert sich seine Frau, „eine Mitarbeiterin sprach so schlecht Deutsch, dass sie schlicht und einfach überhaupt nicht verstanden hat, worum es geht.“ Aber es sei Besserung gelobt worden; die Mitarbeiter hätten sich entschuldigt. Geschehen sei aber nichts.
Suche nach der Fehlerquelle
Irgendwann riss dem Böblinger jedoch der Geduldsfaden. „Ich habe auf einen Brief geschrieben: „Die Schlafmütze, die das zu verantworten hat, sollte gefälligst besser aufpassen“, sagt Gert O. mit einem Lachen. Kürzlich hatte das Paar einen Katalog im Kasten – wieder für den ihnen unbekannten Gladbecker O. Die Böblinger gaben den Prospekt einer Freundin mit, als diese nach einem Besuch zurück in die „alte Heimat“ fuhr.
Kontakt zum eigentlichen Empfänger
Ein Anruf der WAZ bei dem wohl korrekten Empfänger in Gladbeck ergab: Er weiß nichts von diesen Problemen oder umgeleiteter Post aus Böblingen. Er möchte sich jetzt mit dem Ehepaar O. in Verbindung setzen. Und auch Rainer Ernzer will mit den Böblingern Kontakt aufnehmen. Der Pressesprecher der Post sagt zu diesem Fall: „Normal sind solche Schwierigkeiten definitiv nicht. Es kann sein, dass der Nachsendeantrag, den das Ehepaar gestellt hat, elektronisch nicht oder falsch erfasst wurde.“ Doch das ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Zur Klärung brauche er detaillierte Informationen. Ernzer verspricht: „Ich will gemeinsam mit dem Paar herausfinden, wo die Ursache für diese Schwierigkeiten liegt.“