Gladbeck. Die Stadt plant die Ansiedlung eines Supermarktes. Der Schulabriss bedeutet die Aufgabe des rege genutzten Lehrschwimmbeckens und der Turnhalle

Die Pläne der Stadt, die ehemalige Willy-Brandt-Schule in Zweckel abzureißen, führen zu Nachfragen der Fraktionen von SPD und Grünen. In einem Dringlichkeitsantrag an den Schulausschuss am Montag bitten die Fraktionsvorsitzenden Michael Hübner und Mario Hermann die Verwaltung um Antworten zu „den Auswirkungen auf die zukünftige Versorgung mit Schulsportangeboten, vor allen Dingen bezogen auf den Schwimmsport, darzustellen“.

Das Lehrschwimmbecken in der Willy-Brand-Schule wird  für den Schwimmunterricht genutzt.
Das Lehrschwimmbecken in der Willy-Brand-Schule wird für den Schwimmunterricht genutzt. © Ulla Michels

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass der gesamte Schulkomplex in etwa eineinhalb Jahren abgerissen werden soll. Damit würden auch die Sporthalle und das Lehrschwimmbecken der einstigen Hauptschule verschwinden, die bislang noch rege genutzt werden.

Platz schaffen für Supermarktneubau

Mit dem Abriss soll Platz für Neubebauung geschaffen werden. Nach Wunsch der Stadt könnte ein Supermarkt errichtet werden, der ein Vollsortiment anbietet, um die Nahversorgungssituation in Zweckel weiter zu verbessern.

Dass indes von den Zweckelern weiteres Sportangebot gewünscht wird, belegt eine Umfrage des Vereins Sport für bewegte Bürger im Stadtteil. Als Folge eröffnet der Verein am heutigen Mittwoch eine Gesundheits- und Bewegungszentrum in den ehemaligen Klassenräumen der Willy-Brandt-Schule. Angeboten werden unterschiedlichste sportliche Kurse am Standort – bis die Abrissbagger anrollen.

Supermarktbetreiber hat Interesse

In einer Mitteilung der Stadtverwaltung betont der erste Beigeordnete und Sportdezernent Rainer Weichelt jedoch, dass der „Bedarf sowohl für den Hallensport als auch für das Lehrschwimmbecken in anderen Bädern und Sporthallen gedeckt“ werden könne. Er verweist auch darauf, dass an der „Jordan-Mai-Schule in Zweckel ein neues Therapiebecken entsteht, das in Abstimmung zwischen der Stadt und dem Bistum Essen als Eigentümer des Bades auch für Vereine zur Verfügung stehen wird.“

Bürgermeister Roland wertet die Entwicklung ausdrücklich als positiv. „In Zeiten demografischen Wandels können wir nicht alle Schulstandorte dauerhaft erhalten. In Zweckel hat eine Abstimmung mit den Füßen statt gefunden.“ Von der neuen Entwicklung profitierten alle, insbesondere wenn das Nahversorgungsangebot erweitert werde.