gladbeck. . Ausschuss folgt Gutachter Uwe Klar. Für den Kreisverkehr Kirchhellener/Sandstraße gibt es keine Mehrheit. Was ist beim Rentforter Kreisel anders?
- Kreisverkehr Kirchhellener Straße/Sandstraße ist nicht leistungsfähig
- Hier bleibt es in Zukunft bei der Ampellösung, deren Technik verbessert wurde
- Einstimmig begrüßt wird ein Kreisverkehr Kirchhellener Straße/Berliner Straße
Für einen Kreisverkehr Kirchhellener Straße/Berliner Straße stimmte der Stadtplanungsausschuss. Vorsitzender György Angel: „Ein guter Tag für den Norden. Es ist wichtig, das auf den Weg zu bringen.“ Für die Kreuzung Sandstraße/Marcq-en-Baroeul-Straße/Hegestraße/Kirchhellener Straße wird es keinen Kreisel geben. Hier bleibt die Ampel.
Wer jetzt denkt, das Ganze geschieht rasant, oder gar postwendend, hat sich aber geschnitten. So wurde die Verwaltung zunächst beauftragt, die Voraussetzungen für die Gewährung von entsprechenden Fördermitteln für den Umbau dieser Kreuzung zu klären.
Zum Auftragspaket gehört auch die Überprüfung der Aufnahme ins städtische Investitionsprogramm und die Nachfrage bei der Bezirksregierung, so Verkehrsplaner Thomas Ide, wann es denn Sinn macht, das einzureichen. Auf mehrfache Nachfrage, wann denn mit der Realisation zu rechnen sei, sagte Bürgermeister Ulrich Roland vorsichtig: „In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden wir es in Sack und Tüte haben.“
Verkehrsexperte Thomas Ide betonte, dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle optimal wäre. So ist der Bereich bereits jetzt stark versiegelt und die Kreuzung zudem rechtwinklig. Die Führung des Radverkehrs könnte wesentlich verbessert werden. Er zeigte einen Kreisverkehrsplan der Verwaltung aus dem Jahr 2000, den man so übernehmen könnte, nur Feinheiten müssten geändert werden.
Unterhaltung des Kreisels ist günstiger
Auch die Unterhaltung würde längst nicht soviel kosten wie eine Ampelanlage. Mario Herrmann (Grüne) hob die städtebauliche und gestalterische Qualität hervor. „Es wäre schön, wenn es an allen relevanten Stadteingängen einen Kreisverkehr gäbe.“ Auch die „bremsende Qualität“ eines Kreisels auf das Geschwindigkeitsniveau, so Ide, überzeugte das Gremium. Herrmann: „Der Autofahrer sagt sich: Aha, hier beginnt eine geschlossene Siedlung.“
Abgelehnt hingegen wurde aus verkehrstechnischer Sicht die Errichtung eines Kreisels an der Kreuzung Sandstraße/Marcq-en-Baroeul-Straße/Hegestraße/Kirchhellener Straße. Ulrich Roland: „Wir wollen einen Endpunkt hinter eine lange Diskussion setzen.“ Uwe Klar vom beauftragten Gutachterbüro PVT aus Essen sorgte mit einer beeindruckenden Verkehrssimulation – Grundlage waren Verkehrszählungen – nicht nur für Staunen, sondern für das klare Fazit: „Ein Kreisverkehr ist hier nicht leistungsfähig.“
Simulation des Verkehrs mit Lkw und Pkw
So zeigte die Simulation mit sich bewegenden Lkw und Pkw eine bis zu zwei Kilometer Rückstaulänge am Nachmittag, die bis weit über die Europabrücke hinaus reichte. Im Gegenzug wiederum machte die aktuelle, optimierte Ampelanlage in der Simulation deutlich, dass der Verkehr läuft. Ide: „Wir können ja nun auf neueste Technik umstellen.“
Das Nein zum Kreisel war einstimmig. Franz Kruse (Linke): „Die Simulation war eindeutig.“ Herrmann: „Da kann man sich nicht anders entscheiden.“ Und Berat Arici (SPD): „Es nicht veranwortlich, dort einen Kreisel zu bauen.“