Gladbeck. . 2018 sollen in Zweckel und Rentfort die Linien 258 und 254 wieder anders fahren. Über das Nahverkehrskonzept berät die Politik im Bauausschuss.

  • Das Nahverkehrskonzept wird zurzeit überarbeitet und könnte ab 2018 umgesetzt werden
  • Für Rentfort und Zweckel würden sich die geplanten Veränderungen positiv auswirken
  • Vor allem die Linien 258 und 254 würden wieder anders fahren

Ab dem Jahr 2018 könnte es für Zweckeler und Rentforter Bürger wieder bessere Busverbindungen geben. Derzeit wird das Linienbuskonzept, das zuletzt 2012 verändert wurde, von der Verwaltung und im Kreis Recklinghausen überarbeitet. Dabei soll zum Teil korrigiert werden, was nach der letzten Umstellung im Norden der Stadt als Nachteil empfunden wurde und für einige Verärgerung gesorgt hatte.

Damals war das Liniennetz im und zum Süden der Stadt sowie nach Gelsenkirchen verdichtet worden, allerdings ging das zu Lasten des Busliniennetzes in den nördlichen Stadtteilen. Dort wurden Verbindungen reduziert. „Jetzt soll das Liniennetz im Norden im Sinne der Fahrgäste wieder verbessert werden“, sagt Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen.

Politik berät über das Konzept am 9. März

Die Pläne für das neue Nahverkehrskonzept, dem zunächst die Gladbecker Politik und dann der Kreis zustimmen muss, werden am Donnerstag, 9. März, im Bau und Planungsausschuss beraten.

Konkret geht es vor allem um Veränderungen bei den Strecken der Buslinien 254 und 258. Künftig, so die Planung, soll der Bus 258 auf der Strecke zwischen Rentfort-Nord und Rentfort wieder in beide Richtungen verkehren. Das war 2012 zum Ärger vieler Fahrgäste, die regelmäßig zwischen den Stadtteilen fahren, verändert worden.

Der Bus fuhr von Rentfort-Nord kommend nur noch in eine Richtung über die Josefstraße in einer großen Schleife bis zum Bernskamp. Wer also beispielsweise von der Berliner Straße zum Friedhof an der Josefstraße fuhr, konnte nicht auf direktem Weg zurück, sondern musste für den Rückweg einen Umweg mit Umsteigen in Kauf nehmen.

Direkte Verbindung zwischen Zweckel und Rentfort

Ein weiterer Knackpunkt bei der letzten Veränderung war die weitgehend gekappte direkte Verbindung zwischen Rentfort und Zweckel. Zwar war hier nach einer Kundenbefragung 2014 schon etwas nachgebessert worden. 2018 soll der Bus 254 von der Herz-Jesu-Kirche bis zur Dorstener Straße fahren, wird dort dann umgeschildert und fährt als 253er weiter über die Tunnelstraße bis zum Zweckeler Markt und darüber hinaus.

Ein Nachteil: Ganz ohne die Aufgabe von Haltestellen wird das neue Konzept nicht funktionieren. Auf die Haltestellen Arenberg- und Berkenstockstraße müsste verzichtet werden. Auch die Haltestelle Haldenstraße (an der Hegestraße) würde aufgegeben, allerdings soll hier ein so genannter „Taxibus“, der bei Bedarf bestellt werden kann, zum Einsatz kommen.

32 700 Buskilometer mehr im Jahr

Insgesamt, so hat es das mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans Kreis Recklinghausen beauftragte Unternehmen errechnet, würden mit der Umstellung im Jahr 32 700 Buskilometer mehr in Gladbeck gefahren. „Wir bieten eine Mehrleistung“, sagt der Pressesprecher der Vestischen, „aber ohne an anderer Stelle zu kompensieren, also ohne anderswo zu reduzieren.“

Norbert Konegen. Pressesprecher der Vestischen, sieht eine Verbesserung in der Veränderung..
Norbert Konegen. Pressesprecher der Vestischen, sieht eine Verbesserung in der Veränderung.. © Gero Helm

Daran mitgewirkt hat die Stadtverwaltung. „Wir haben aktiv in der ÖPNV-Kommission im Kreis mitgearbeitet“, sagt Thomas Ide, Abteilungsleiter im Planungsamt. Bei den Planungen seien die Interessen des Senioren- und Behindertenbeirats eingebracht worden. Die „Mehrleistungen“, die für die Vestische auch mehr Betriebskosten bedeuten, würden, wenn sie denn so beschlossen werden, der Stadt übrigens nicht 1 zu 1 in Rechnung gestellt, sondern über die Kreisumlage auf alle Städte verteilt.

Dünneres Netz hatte Auswirkungen auf Fahrgastzahlen

Das Nahverkehrskonzept im Kreis Recklinghausen wird regelmäßig fortgeschrieben und dabei auch überprüft. Ziele sind unter anderem die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit durch die Gewinnung neuer Fahrgastpotenziale. Das ist auch im Interesse der Kommunen, die über die Kreisumlage den ÖPNV mitfinanzieren. Dieser Umstand dürfte bei der nun angestrebten Veränderung im Stadtnorden eine Rolle spielen, denn die Auswirkungen der Umstellung in 2012 waren in dieser Hinsicht negativ. 30 Prozent weniger Fahrgäste auf der Linie 254 im westlichen Zweckel, 36 Prozent weniger auf der Linie 258 in Rentfort zählte die Vestische zwei Jahre danach.