Gladbeck. . Der 20-jährige Gladbecker klopft mit dem TSV Marl-Hüls an die Tür zur Viertklassigkeit.

  • Der 20-jährige Gladbecker wurde 2012 in den Niederlanden entdeckt
  • Sein Wechsel zu Borussia Mönchengladbach platzte
  • Sein Ziel ist die dritte Liga oder ein Traditionsverein in der Regionalliga

Nahezu fünf Jahre sind seither ins Land gegangen: Seine U-15-Mannschaft weilte anno 2012 auf einem hochkarätig besetzten Fußball-Turnier in den Niederlanden. Das belegte in der Endabrechnung den zweiten Platz. Die Top-Meldung am Rande lautete: Der rechte Verteidiger wurde zum besten Akteur des Turniers gewählt. Diese Auszeichnung, sie galt dem Gladbecker Nachwuchsfußballer Justin Mingo, seinerzeit für Rot-Weiss Essen am Ball.

„Nach dem Wettbewerb wurde ich vom RSC Anderlecht und dem FC Brügge umworben“, erinnert sich der mittlerweile 20-Jährige. „Da ich aber gleichzeitig mit Borussia Mönchengladbach in Gesprächen war, bin ich auf diese Angebote gar nicht eingegangen.“ Eine Fehlentscheidung, da sich ein Engagement bei den „Fohlen“ vom Niederrhein letztlich zerschlug.

Mittlerweile schnürt der pfeilschnelle Defensivakteur seine Fußballstiefel für den TSV Marl-Hüls, der aktuell in der Oberliga den dritten Tabellenplatz belegt und durchaus vom Aufstieg in die Regionalliga West träumen darf. „Ich hoffe, dass es klappt,“ gibt sich Mingo zuversichtlich.

Mindestens Regionalliga

Die gleiche Zuversicht hegt er bei der Planung seiner Karriere: „Ich möchte Profi werden.“ Und das heißt zumindest in der dritten Liga spielen. Eine kleine Korrektur: „Bei den Traditionsvereinen, die es in die Regionalliga und damit in die vierthöchste Liga verschlagen haben, sind die Spieler alle Profis.“

Justin Mingo weiß, wovon er spricht. Im Alter von 14 Jahren wechselte er von der SSV Buer zur Essener Hafenstraße, vier Jahre später schloss er sich unter Beibehaltung der Trikotfarben den Rot-Weißen in Oberhausen an. Hier verbuchte er bereits einige Einsätze im Regionalliga-Team, zumeist kickte er aber in der „Zweiten“ in der Oberliga Niederrhein. Das Fußball-ABC erlernte Mingo beim heimischen FC Gladbeck, dem er sich als dreijähriger Mini-Kicker anschloss.

Kurz danach lotsten ihn bereits Talentspäher zum FC Schalke 04. Bei den Königsblauen schaffte er den Durchbruch nicht ganz, er spielte sich aber in den Fokus anderer Traditionsklubs aus dem Ruhrpott.

„Ich glaube, dass im läuferischen und technischen Bereich meine Stärken liegen“, wagt der bescheiden auftretende Sportler, der hinten links in der Marler Viererkette eine feste Größe geworden ist, eine Selbsteinschätzung. „Meine Schwäche? Ich habe noch kein Kopfballtor erzielt. Die Gefahr, mich mit meinen 1,82 Metern zum Kopfball-Ungeheuer zu entwickeln, ist eher gering.“

Ein sportlicher Makel macht dem Gladbecker bis heute richtig zu schaffen. „Ich habe gegen Borussia Dortmund immer verloren, dabei einmal sogar ,Rot’ gesehen.“ Von seinem Vorbild David Alaba könnte er also auch in dieser Hinsicht noch einiges lernen. Der für die Münchner Bayern spielende Österreicher hat nämlich gegen Schwarz-Gelb den Platz schon häufiger als Sieger verlassen ...