Gladbeck. In den Anliegerstraßen der Siedlung rund um die Kampstraße sind Fernseh-Anschlüsse des Kabelnetzbetreibers Unitymedia seit Tagen gestört.

  • Kunden des Kabelnetzbetreibers in Alt-Rentfort seit sechs Tagen ohne Bild
  • Anwohner berichten von mindestens zwei solcher längerfristigen Ausfälle pro Jahr
  • Unitymedia-Sprecher nennt als Grund schwer aufzuspürende magnetische Störquellen

. Das Maß sei gestrichen voll, ärgert sich Franz Blobel, „wir haben schon wieder mal kein Fernsehsignal“, so der Alt-Rentforter. „Seit mittlerweile sechs Tagen bleibt der Bildschirm bis auf einen Störungshinweis dunkel und Unitymedia kriegt das Problem offenbar nicht in den Griff“. Er sei es leid, beim Versuch mit dem Kabelnetzbetreiber Kontakt aufzunehmen, „immer wieder eine Halbe- bis Dreiviertelstunde in der Warteschleife zu hängen, bevor man endlich zum Sachbearbeiter durchkommt“. Da sich nichts tut, habe er jetzt den Weg zur WAZ gewählt, in der Hoffnung, „so vielleicht ein bisschen mehr Druck bei Unitymedia aufzubauen“.

Denn die Störung sei kein Einzelfall. „Mindestens zwei mal pro Jahr haben wir Probleme mit dem Anschluss“, so der 61-Jährige. Was nicht nur ihn, sondern die gesamte Siedlung an der Kampstraße betreffe. „Also auch Anschlüsse in den anliegenden Straßen in Häusern an der Margareten-, Paul-, Ernst- Hildegard- und Johowstraße“. Das wisse er, da ihn Nachbarn angerufen hätten, um ihm zu erzählen, dass auch ihr Bildschirm mal wieder schwarz bleibt. Viele davon seien ältere Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß seien, „für sie ist das Fernsehen mit seinen Nachrichten- und Unterhaltungssendungen besonders wichtig, quasi als Tor zur Welt“.

Bislang keine Entschuldigung oder ein Preisnachlass

Rund 20 Euro zahle er jeden Monat für den Unitymedia-Kabelanschluss. Immer die volle Summe, auch wenn das Signal für mehrere Tage ausfällt, wie jetzt „oder beispielsweise ebenso letztes Jahr über die Osterfeiertage“. Von Unitymedia habe es bislang nie „eine offizielle Entschuldigung, oder einen Preisnachlass gegeben“.

Etliche Nachbarn hätten nicht den gleiche Langmut wie er, der als Ersatz dann zur DVD-Film-Sammlung greife, so Blobel, „die sind längst zu einem anderen Anbieter gewechselt oder haben sich eine Satellitenanlage aufs Dach gesetzt“. Wahrscheinlich sei die gesamte Kabelanlage stark veraltet, vermutet Blobel, „die ist ja schon in den 1970er Jahren gelegt worden“. In der Siedlung müssten wohl die kompletten Anschlüsse modernisiert werden, „aber das ist der Unitymedia wohl zu teuer“, vermutet der Gladbecker.

Elektromagnetische Störquellen entdeckt

„Die Beeinträchtigungen des TV-Signals gehen auf zwei unabhängig voneinander aufgetretene Einstrahlungen zurück“, informierte auf Anfrage Unitymedia Pressesprecher Olaf Winter am Mittwochnachmittag. Dies seien elektromagnetische Strahlungen, „die über unzureichend geschirmte Leitungsabschnitte den Datenfluss beeinträchtigen“. Unitymedia Techniker waren bereits mehrfach vor Ort, um die Fehlerquelle auszumachen. Ein Einstrahlungsherd hätte am Mittwoch beseitigt werden können. Die Suche nach dem zweiten Störfall dauere noch an, da die Techniker aufgrund der Abwesenheit der Bewohner noch keinen Zugang zum lokalisierten Haus bekommen hätten.

Franz Blobel bestätigt, dass ein Nachbar aus der Ernststraße angerufen habe, „dass er wieder ein Bild hat“. Der Rentforter hofft jetzt, dass für ihn die Störstelle am Donnerstag beseitigt werden kann.