Gladbeck. . Die Ausstellung „Frauenhände ruhen nicht“ zu Handarbeiten soll nach einjähriger Verzögerung ab November im Museum Gladbeck starten.

  • Aus personellen Gründen verzögerte sich die Gladbecker Ausstellung „Frauenhände ruhen nicht“
  • Kulturdezernentin Nina Frense: Personal und Ausstattung bleiben wie gehabt
  • LWL-Wanderausstellung „Klang der Frömmigkeit“ geht im Mai an den Start

Wer dachte, die seit längerem geplante Schau „Frauenhände ruhen nicht“ im Museum der Stadt würde still und leise in der Schublade verschwinden, kann beruhigt sein. „Die Ausstellung wird ab November laufen“, sagt Kulturdezernentin Nina Frense auf Anfrage der WAZ. Es sei zwar zutreffend, dass die Präsentation damit ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen an den Start gehe, aber von einer Streichung des Projektes könne nicht die Rede sein. „Sie gehört unzweifelhaft zu den wichtigen Veranstaltungen der Stadt“, betont Frense.

Diese Verzögerung sei auf die personelle Situation (Krankheitsfall) im Hause zurückzuführen. Neben Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck gibt es eine zweite feste Stelle für das Museum, das seinen Sitz am Wasserschloss Wittringen hat. Ludger Reimann legte bislang überall Hand an, wo es nötig war. Er sei zum 31. Dezember in den Ruhestand getreten, so Frense: „Diese Stelle wird ausgeschrieben.“ Ansonsten werden im Museum Honorarkräfte eingesetzt.

Das Wasserschloß Wittringen ist auch der Sitz des Museums der Stadt Gladbeck.
Das Wasserschloß Wittringen ist auch der Sitz des Museums der Stadt Gladbeck. © Joachim Kleine-Büning

Und Gladbecker selbst können – und sollen – sich an den Präsentationen beteiligen. So sieht es auch das Konzept von „Frauenhände ruhen nicht“ vor. Schönebeck: „Ein Dutzend Frauen hat sich an den Vorbereitungen beteiligt.“ Über Parteigrenzen hinweg und unabhängig von der Herkunft brachten sie Handarbeiten aus ihrer Familie mit: Sei es nun ein Taufkleid, das von Generation zu Generation in Ehren gehalten wird, oder eine Aussteuer-Truhe. Die Vielfalt liegt der Museumsherrin am Herzen, „weil wir auch den Migrationshintergrund berücksichtigen wollen“.

Sonderschau zum Reformationsjahr

Die zeitliche Verzögerung bei der Realisierung der Schau habe, so CDU-Ratsfrau Müzeyyen Dreessen, negative Folgen auf Unterstützerinnen gezeigt. Das Mitglied im Kulturausschuss: „Die anfänglich sehr motivierte Frauengruppe, die viele Leihgaben der Museumsleitung übergeben hat, schrumpfte ein.“ Nina Frense sagt dazu: „Davon ist mir nichts bekannt.“ Auch von Schönebeck habe sie dazu keine Hinweise bekommen.

CDU-Fraktion bat Dezernentin um Gespräch

Die CDU-Fraktion nahm den krankheitsbedingten personellen Engpass und den daraus resultierenden Aufschub von „Frauenhände ruhen nicht“ zum Anlass, die Kulturdezernentin um ein Gespräch über die Zukunft des Museums zu bitten. „Wir sind nun erfreut, dass Frau Frense für die Verwaltung bestätigt, dass das Museum sowohl in der Ausstattung als auch im personellen Bereich in absehbarer Zeit mit notwendigen Verbesserungen rechnen kann und die Ausstellung im November stattfinden wird“, so Fraktionschef Peter Rademacher in Nachgang. Frense verwahrt sich gegen diese Schlussfolgerung und sagt: „Es wird keine Verbesserung des Personalstands geben. Alles bleibt beim Alten.“

Reformation und Liedgut

Die Schau „Frauenhände ruhen nicht“ könne nicht vor Herbst eröffnet werden, da sich die Sonderausstellung „Klang der Frömmigkeit“ zum Thema „500 Jahre Reformation“ nicht verschieben lasse. Sie soll unter dem Dach des städtischen Museums von Mai bis Juni zu sehen sein: Musikinstrumente, Noten, Porträts und lokale Exponate wie eine Fahne des Bürger- und Arbeitervereins Gladbeck-Brauck mit einer Luther-Abbildung. Museumschefin Schönebeck: „Ansatzpunkt dieser Wanderausstellung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe ist, dass die Reformation auch über Liedgut verbreitet wurde.“