gladbeck. . Wo Kriminelle zugelangt haben, erscheinen beim Einbruchsradar kleine Symbole. Es geht darum, Häufungen in Stadtteilen sichtbar zu machen.
- Mit dem Einbruchsradar will die Polizei die Öffentlichkeit mobilisieren
- Auf Stadtplänen werden Tatorte mit farbigen Symbolen markiert
- Tatschwerpunkte in der Stadt werden auf diese Weise sichtbar gemacht
Die 47 Polizeipräsidien im Land füttern seit knapp einem Jahr Woche für Woche ihr Wohnungseinbruchsradar mit Daten. Auf den Behördenseiten im Internet stehen Stadtpläne, auf denen markiert wird, wo Kriminelle zugelangt haben. Auch die für den Kreis Recklinghausen und Bottrop mit zusammen 730 000 Einwohnern verantwortliche Recklinghäuser Polizei macht das.
Für einen Einbruch wird ein blaues „Monopoly“-Häuschen gesetzt, für einen Einbruchsversuch ein lilafarbenes Symbol. Tat-Schwerpunkte werden auf diese Weise sichtbar.
Dazu aber muss der Bürger wissen wollen, wer gerade wo sein Unwesen treibt. Hat er das Einbruchsradar auf dem Schirm? Es wird nicht erhoben, wie viele Internet-Zugriffe erfolgen. Vor einem halben Jahr erklärte das NRW-Innenministerium, dass wegen der IT-Sicherheit nicht alle technischen Optionen genutzt würden – aber noch in 2016 die Möglichkeit einer Datenerhebung geschaffen werden sollte. Das ist bis dato nicht der Fall.
Das Radar ist einer von vielen Bausteinen, mit der die Polizei beim Bekämpfen des Wohnungseinbruchs die Öffentlichkeit mobilisieren will. Idee: Bürger erkennen am PC, ob Gangster im Umfeld aktiv sind. Tatorte werden auf dem Einbruchsradar aus Daten- und vor allem Opferschutzgründen keinen Straßen und Hausnummern zugewiesen – höchst fraglich, ob gerade erst Bestohlene darauf Wert legen. Es geht darum, Häufungen in Ortsteilen sichtbar zu machen. Die Fahnder hoffen, dass Bürger dann verdächtige Beobachtungen aus dem eigenen Viertel melden.
Die Recklinghäuser Polizei hat aktuell erfasst, wie sich das Aufkommen von Hinweisen aus der Bevölkerung entwickelt hat. Die Zahlen sind gestiegen, doch das Präsidium ist weit davon entfernt, dies dem Einbruchsradar zuzuschreiben. 2014 gab es rund 13 300 Hinweise, 2015 waren es 15 000 und im vergangenen Jahr 15 700. „Eine endgültige Auswertung liegt noch nicht vor“, erklärt Ramona Hörst von der Pressestelle, „es ist kaum möglich, die Steigerung Einzelmaßnahmen zuweisen – es ist wohl das Gesamtpaket.“
Nicht nur zur Fahndung, sondern auch zur Sensibilisierung der Bevölkerung dienen Kampagnen wie „Motiv“ (Mobile Täter im Visier) mit groß angelegten Verkehrskontrollen. Fußstreifen sprechen in Wohnvierteln mit Bürgern, selbst Patrouillen der Reiterstaffel sind unterwegs. Damit schlussendlich Ermittlungen von Spezialeinheiten wie der Recklinghäuser Ermittlungsgruppe „Phönix“ anlaufen können, ist die Polizei auf Tipps der Bürger angewiesen.
www.polizei.nrw.de/recklinghausen (zum Wohnungseinbruchsradar scrollen)