Gladbeck. . Knapp 50 Zuhörer lauschten im Gladbecker Lesecafé der bewegenden Geschichte von Mimi und einer spannenden Reise durch das Ruhrgebiet.
Mutter und Tochter gemeinsam an einem Lesepult, ein besonderer Abend. Vor den knapp 50 Zuhörern sitzen die Autorinnen Inge Meyer-Dietrich und Sarah Meyer-Dietrich und lesen im Lesecafé aus ihren Werken vor. Für Tochter Sarah ist „Immer muss man mit Stellwerkbränden, Streiks und Tagebrüchen rechnen“ ihr erster eigener Roman.
Mutter Inge beginnt den Abend mit ihrem aktuellen Buch „Leben und Träume der Mimi“: „Sie hat es wirklich gegeben. Es wäre schade, wenn die Geschichte verloren geht.“
Mimi ist Näherin. Sie lernt den Schmied Heinrich kennen und sie verlieben sich. Es spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und die Ehe erweist sich als Glück, bis zum Krieg.
Zuhörer zittern mit Mimi um ihren Mann
Der eine oder andere schließt die Augen, als die Autorin zu lesen beginnt. Ist mittendrin, als Heinrich von der Zeche kommt und an die Westfront einberufen wird. Jeden Tag zittert Mimi nun um ihren Mann. Hofft, dass ihm nichts geschieht: „Deine Briefe sind die einzige Freude in der Hölle.“ Aber sie bleibt stark, eine echte Alltagsheldin.
Auch Sarah Meyer-Dietrich stellt eine Alltagsheldin vor. Im vorigen Jahr hat die junge Autorin ihren Erstling fertiggestellt. Die Geschichte spielt in jedermanns Alltag – Bus und Bahn. Eine Frau bricht aus ihrem Leben aus und reist ohne Ziel durch das Ruhrgebiet. Sie sucht nach Identitäten und Lebensgeschichten. Unter anderem gibt es einen Zwiespalt zwischen Lover Ole am Main und dem eigenen Studium am Rhein. „Ich glaube, es ist ein Identitätenroman“, sagt die Autorin lachend.