gladbeck. . Mit dem Tag der Notruf-Nummer am11. Februar soll die lebensrettende 112 noch bekannter gemacht werden. Der Anruf ist für den Nutzer kostenlos.

  • Seit 2009 ist der 11. Februar europaweit der Tag des Notrufs 112
  • DRK-Kreisverbands-Chef Wilhelm Walter gibt Tipps zur Nutzung
  • Niemand soll sich scheuen, im Notfall die kostenlose 112 zu wählen

Der 11. Februar ist der Tag des Notrufs 112 – und das europaweit seit 2009. In allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) hilft diese einheitliche Rufnummer seit 1991 Leben zu retten. Doch der Bekanntheitsgrad der Notrufnummer liegt bei uns immer noch unter dem europäischen Durchschnitt. Wilhelm Walter, Leiter des DRK Kreisverbandes Gladbeck unterstreicht die Bedeutung: „Niemand sollte sich scheuen, den Notruf 112 zu wählen. Kosten entstehen für den Anrufer nicht.“

Wilhelm Walter, Leiter des DRK-Kreisverbands Gladbeck.
Wilhelm Walter, Leiter des DRK-Kreisverbands Gladbeck. © Ulla Michels

Auch mit harschen Antworten am anderen Ende der Leitung hätten Anrufende nicht zu rechnen. „Keine Angst, die Leute in der Kreisleitstelle in Recklinghausen sind freundlich und sie helfen einem auf jeden Fall.“ Doch was ist nun ein Notfall? Wann hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst? Wofür ist der Giftnotruf zuständig? Nun, so Wilhelm Walter, wenn Menschen in Not sind, muss es schnell gehen. Deshalb erklärt das DRK zum Europäischen Tag des Notrufs 112, welche Nummer wann die richtige ist.

Bei Lebensgefahr gilt europaweit die Notruf-Nummer 112: Wilhelm Walter: „Die 112 muss gewählt werden, wenn es lebensgefährlich wird.“ Dazu gehören schwere Unfälle, Vergiftungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, starker Blutverlust und andere lebensbedrohliche Situationen. Und: „Die 112 kann europaweit auch vom Handy aus ohne Vorwahl gewählt werden.“

Rettungsleitstelle fragt die wichtigsten Daten ab


Die Rettungsleitstelle fragt die wichtigsten Daten ab: Was ist wo geschehen? Welche Verletzungen oder Erkrankungen? Wer meldet? Danach sollte man nicht auflegen, sondern Rückfragen der Leitstelle abwarten. Wer nicht sprechen kann, sollte sich durch Klopfen oder andere Geräusche bemerkbar machen und eine Weile nicht auflegen. Der Anruf kann zurückverfolgt werden. Walter: „Bitte keine Bagatellen an die 112 melden, diese blockieren sonst die echten Notfälle. In Deutschland hilft bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden der Hausarzt.“

Ärztlicher Bereitschaftsdienst hat die 116 117

Wenn dieser nicht dienstbereit ist, hilft der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117: Er ist für Patienten gedacht, die außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes eine dringende ambulante Behandlung benötigen, sich aber nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Neben speziellen Bereitschaftsdienstpraxen bietet die Kassenärztliche Vereinigungen auch einen Hausbesuchsdienst an. Walter: „Die 116 117 ist also keine Notrufnummer im eigentlichen Sinne.“ Vielmehr ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst der richtige Kontakt beispielsweise bei hohem Fieber in der Nacht oder einer akuten Magenverstimmung am Wochenende, wenn man normalerweise zum Hausarzt gehen würde.

112 - der Notruf hilft garantiert.
112 - der Notruf hilft garantiert. © Lutz von Staegmann

Der Gift-Notruf hat keine bundesweit einheitliche Nummer. Die zuständige Zentrale findet man im Telefonbuch oder unter https://www.drk.de/hilfe-indeutschland/erste-hilfe/der-kleine-lebensretter/vergiftungen. Der Gift-Notruf gibt Tipps zur Ersten Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder kann Entwarnung bei harmlosen Substanzen geben. Walter: „Wenn Übelkeit, Krämpfe, Erbrechen, Schweißausbrüche, geistige Verwirrtheit, Unruhe oder Schläfrigkeit nach Kontakt mit verdächtigen Substanzen auftreten, gleich den Notruf 112 alarmieren.“