Gladbeck. . Per Telefon kündigte in der Kita Vehrenbergstraße in Rosenhügel ein Unbekannter eine Bombenexplosion an. Durchsuchung der Polizei ohne Ergebnis.

  • Unbekannter Anrufer kündigte gegen 13.40 Uhrb eine Bombenexplosion im Kindergarten Vehrenbergstraße in Rosenhügel an
  • Polizei, Feuerwehr und Stadtverwaltung sperrten das Umfeld und evakuierten Erzieherinnen und Kindergartenkinder
  • Bei der Durchsuchung der Einrichtung wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden, so dass Entwarnung gegeben wurde

Den gestrigen Tag werden die Erzieherinnen des Kindergartens Vehrenbergstraße, Kinder und Eltern der Schützlinge wohl nicht vergessen. Es ist ungefähr 13.40 Uhr, als bei Heidi Greuel, Leiterin der Einrichtung in Rosenhügel, das Telefon klingelt. Laut Michael Franz, Sprecher der Polizeibehörde Recklinghausen, drohte ein bislang unbekannter Anrufer, dass in der kommenden halben Stunde „Böses“ passieren, eine Bombe hochgehen werde. Umgehend wurden Polizei, Stadtverwaltung und Feuerwehr alarmiert. Deren Einsatz war um kurz vor 16 Uhr beendet. Michael Franz: „Wir haben die Durchsuchung abgeschlossen – Gott sei Dank ohne Ergebnis.“

50 Kinder und zehn Erzieherinnen in Sicherheit

Bis die erlösende entwarnende Meldung kam, harrten nach Polizei-Angaben 50 Mädchen und Jungen plus zehn Erzieherinnen während der Evakuierung im nahe gelegenen Gemeindehaus der Petruskirche aus. Dorthin hatte die Stadtverwaltung die Menschen, die sich zur Zeit der Bombendrohung in der Einrichtung befanden, per Bus in Sicherheit gebracht.

Erleichterung nach der Entwarnung: Die polizeiliche Durchsuchung der Räume im Kindergarten Vehrenbergstraße Gladbeck nach verdächtigen Gegenständen blieb ohne Ergebnis.
Erleichterung nach der Entwarnung: Die polizeiliche Durchsuchung der Räume im Kindergarten Vehrenbergstraße Gladbeck nach verdächtigen Gegenständen blieb ohne Ergebnis. © Lutz von Staegmann

Rathaus-Sprecher Tim Deffte: „Insgesamt 15 Kräfte vom Kommunalen Ordnungsdienst, von der Feuerwehr und vom Amt für Jugend und Familie waren vor Ort im Einsatz.“ Wie viele Polizeibeamte dieser Einsatz erforderte, mochte Franz aus taktischen Gründen nicht öffentlich zu machen. Nur so viel: „Es ist ein starkes Aufgebot.“

Während einige Polizisten samt Sprengstoffspürhund akribisch die Räume des Kindergartens nach verdächtigen Gegenständen durchsuchten, kontrollierten Kollegen, dass die Straßensperrung beachtet wurde. Im Umfeld des Kindergartens gab’s kein Durchkommen, so dass es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kam. Die Vestische war informiert: Linienbusse wurden entsprechend umgeleitet.

Straßen wie ausgestorben

Streifenwagen mit Blaulicht, Feuerwehr-Fahrzeuge und Kommunaler Ordnungsdienst hatten Posten bezogen. Aus Richtung Brauck war an der Bushaltestelle Greifswalder Straße Schluss. Dominik Müller, 27, aus Beckhausen: „Ich habe mir einen Weg durch den Wald gesucht.“ Er vermutete bei dem unbekannten Anrufer: „Das war bestimmt irgendein Idiot, der so eine Aktion witzig findet.“

Er war so ziemlich allein auf weiter Flur im ungemütlichen Nieselregen unterwegs. Die Bürgersteige und die Fahrbahn: wie ausgestorben. Nur hin und wieder schob ein Anwohner eine Gardine zur Seite, schemenhaft wurde dann ein Gesicht erkennbar.

Ermittlungen wegen Androhung einer Straftat

Lebhafter ging’s da am Gemeindehaus zu, wo Erzieherinnen und Schützlinge auf die Nachricht „Falscher Alarm“ warteten. Zutritt erlaubten die Polizisten nur Eltern und Angehörigen der Kinder. Mütter und Väter fuhren in diesem Teil der Vehrenbergstraße, der nicht gesperrt war, eilig vor; sie hasteten in das Gebäude, um ihren Nachwuchs abzuholen. Eine Mutter, die mit Mühe ihre Tränen unterdrückte: „Hier geht’s um unsere Kinder!“ Die Polizei hat Ermittlungen wegen der Androhung einer Straftat aufgenommen.