Gladbeck. Die drei Widerständler unter den Eigentümern der Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 lenken wohl ein. Abriss könnte in diesem Jahr erfolgen.

  • Das „Rückbaugebot“, das die Stadt für die Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 aussprach, zeigt offenbar Wirkung
  • Die langjährigen Widerständler gegen einen Abriss sicherten laut Stadtverwaltung schriftlich zu, nicht gegen die städtische Verfügung zu klagen
  • Damit könnte in der zweiten Jahreshälfte der Abbruch des schon lange leer stehenden Wohnturms beginnen

Gute Nachricht für Rentfort-Nord: Nachdem Ende des vergangenen Jahres die Abrissverfügung für das Problemhochhaus Schwechater Straße 38 durch die Stadt ausgesprochen wurde, scheinen nun die Hindernisse, die den Abbruch seit langem verhinderten, vom Tisch zu sein. „Wir gehen mit großen Schritten Richtung Abriss“, fasste Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck gegenüber der WAZ die Entwicklung zusammen.

Die drei Minderheitseigentümer, die bislang jedwede Regelung um das Hochaus verhinderten, haben laut Breßer-Barnebeck schriftlich erklärt, dass sie nicht gegen das ausgesprochene Rückbaugebot klagen würden. „Wir gehen daher davon aus, dass das Rückbaugebot rechtskräftig ist“, so der Chefwirtschaftsförderer im Rathaus.

Auch Bürgermeister Ulrich Roland hatte bereits im Wirtschaftsförderungsausschuss davon gesprochen, dass man „im Moment optimistisch“ sei, dass nicht juristisch gegen das Rückbaugebot vorgegangen werde. Man stehe in guten Gesprächen und habe nach der schriftlichen Erklärung der drei Minderheitseigentümer inzwischen alle Eigentümer, „zu 100 Prozent“, hinter der angestrebten Lösung für das Problemhaus, so Breßer-Barnebeck.

Die drei bisherigen Widerständler machten zwar nur gut zwei Prozent der Eigentümer aus, blockierten bislang aber Lösungen. Mit den anderen 98 Prozent der Eigentümer bestehe seit längerem Einvernehmen zur Stadt, insbesondere mit dem Mehrheitseigentümer, der Auffanggesellschaft KHRB GmbH, der allein 70 Prozent der Eigentumsanteile gehören.

Mit der KHRB hat die Stadt im vergangenen Jahr auch bereits einen städtebaulichen Vertrag geschlossen, der die Durchführung des Rückbaus und die Übernahme der Abrisskosten regelt, die bei 1,4 bis 1,5 Millionen Euro liegen dürften. Und inzwischen liegt der Stadt auch eine Landeszusage über Fördermittel von 703 000 Euro vor, mit denen die Abrisskosten bezuschusst werden. Das Geld stammt aus dem NRW-Programm „Stadtumbau West“. Die Stadt selbst stellt den Eigenanteil an der Städtebauförderung von 51 000 Euro bereit.

So nimmt der Fahrplan für die weitere Entwicklung an der Schwechater Straße Konturen an: Der Abriss soll, so die Planung, in der zweiten Jahreshälfte 2017 erfolgen. Nach Abriss und Rückbau des Wohnturmes sowie wesentlicher Gebäudeteile des leerstehenden und teils baufälligen Gebäudeensembles aus den 70er Jahren soll das Areal eine zeitgemäße Neubebauung mit Nahversorgung erhalten, so die Stadtverwaltung. Dementsprechend würden Bebauungsplanverfahren vorbereitet und mit möglichen Investoren verhandelt.