gladbeck. . Eine Ausstellung in Bild und Wort legt der Freundeskreis Gladbeck-Alanya mit dem Medienprojekt „Vielfalt des Zusammenlebens“ im MLFR vor.

  • Freundeskreis Gladbeck-Alanya zeigt Bilder und Texte zur kulturellen Vielfalt
  • Teilnehmende Menschen werden mit Bild und Text von Heinrich Jung vorgestellt
  • Ausstellung ist ein Beitrag zur Integration und zum gegenseitigen Verständnis

Auf 40 Farbfotos samt dazugehörigen Texten werden im Martin Luther Forum Ruhr anschaulich und emotional die verschiedenen Aspekte des Zusammenlebens zwischen Einheimischen und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte dargestellt. Die Eröffnung ist am Sonntag, 5. Februar, um 17 Uhr im Martin Luther Forum an der Bülser Straße 38. Die Ausstellung geht bis zum 28. Februar.

Treibende Kräfte des Projekts sind die beiden Vereinsvorsitzenden Müzeyyen Dreessen und Wolfgang Röken sowie Lis Hühnerbach vom Vorstand. Fotograf und Texter ist WAZ-Fotograf Heinrich Jung, fürs Layout sorgt Daniel Dorra von Dorra Com Design. Dorra, ein Freund von Heinrich Jung, lobt die „kurzen Absprachen“ während der Entstehungsphase des Projekts.

Vor allem sei er überrascht, dass „aus einer vermeintlich einfachen Idee ein so komplexes Werk entstanden ist“. Heraus gekommen sind „lebensnahe und lebensbejahende Geschichten“, sagt Dorra, der den Texten und Bildern ein „gehobenes Niveau“ attestiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch mit Texten zu den abgebildeten Personen.
Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch mit Texten zu den abgebildeten Personen. © Lutz von Staegmann

In der Tat kann sich das Ergebnis mit fast 40 Beispielen aus über 30 Herkunftsländern sehen lassen. Berücksichtigt sind alle Aspekte des Zusammenlebens zwischen Einheimischen und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Die Betonung liegt dabei auf dem Funktionieren der Beziehungen untereinander. Wolfgang Röken: „Wir wollten etwas tun, was das Zusammenleben positiv darstellt.“ Dabei soll die Ausstellung auch zeigen, dass sich „unsere Gesellschaft verändert hat“. Röken: „Deutschland ist ein Einwanderungsland geworden, das Zusammenleben ist nicht mehr auf eine Nation beschränkt.“

Miteinanderleben wird zur Bereicherung

Müzeyyen Dreessen ergänzt, dass im Rampenlicht vor allem der Islam und Türkeistämmige stünden. Mit dem Projekt wolle man jedoch die anderen zeigen, die im Alltag nicht so oft auftauchten. Und hier sei das Miteinanderleben nicht nur selbstverständlich, sondern auch „eine Bereicherung geworden ist“. Dreessen: „In Zeiten der wachsenden Vorbehalte möchte dieses Projekt einen Beitrag zum Thema Integration und gegenseitiges Verständnis leisten.“ Zudem zeigten die Bilder und Texte, so Lis Hühnerbach, dass „Nachbarschaft funktioniert und man ,auch voneinander lernen kann“.

Interkulturelles Team von Top Hair

Zu sehen und zu lesen gibt es unter anderem die Geschichten des internationalen Ärzteteams am St. Barbara Krankenhaus mit Chefarzt Dr. Notger Brüstle und seinen Medizinern aus aller Welt. Ein weiteres Bild stellt das interkulturelle Team von Top Hair in der Innenstadt vor. Ein weiteres Bild stellt die Musikgruppe von Norbert Gerbig von der evangelischen Flüchtlingsarbeit mit Geflüchteten vor. Sie treffen sich freundschaftlich und regelmäßig zum Musizieren und Singen, treten gemeinsam öffentlich auf.

Die Fotos der Ausstellung stehen bereit, um im Martin Luther Forum Ruhr aufgehängt zu werden.
Die Fotos der Ausstellung stehen bereit, um im Martin Luther Forum Ruhr aufgehängt zu werden. © Lutz von Staegmann

Knapp ein Jahr dauerte die Umsetzung des kompletten Projektes, das wegen der auslaufenden Fördergelder zum Jahresende das Team durchaus unter Zeitdruck setzte. Doch es hat sich gelohnt. Dreessen: „Wir haben uns nicht in die Haare bekommen, sind eher zusammen gewachsen.“ Und Hühnerbach lobt: „Das Ergebnis, das wir auf die Beine gestellt haben, ist toll.“ Fotograf und Texter Heinrich Jung – bis auf die Alanya-Fotos hat er alle Bilder geschossen – spricht gar von Nachhaltigkeit, die ihm das Projekt bescherte. „Das Erleben mit den Menschen hat mich sehr beeindruckt. Jede einzelne Geschichte wohnt jetzt in mir.“