Gladbeck. . Durch die Schließung der Geburtshilfe im Barbara-Hospital steigen die Geburtenzahlen in der Nachbarstadt an. Fusion mit der KKEL bis 2018.

  • Nach der Schließung der Gladbecker Geburtshilfe im Barbara-Hospital steigen die Geburtenzahlen in der Nachbarstadt an
  • Die Säuglingsstation im Bottroper Krankenhaus braucht mehr Platz und zwei neue Hebammen werden eingestellt
  • Mit der geplanten Fusion Ende 2018 wird es künftig medizinische Schwerpunkte im Barbara- und Marien-Hospital geben

Die Geburtshilfe im Barbara-Hospital ist seit Ende Dezember geschlossen – die Geburtshilfe im Bottroper Marienhospital (MHB) mit angeschlossener Kinderklinik wird ausgebaut. Das teilte Geschäftsführerin Dr. Ulrike Ellebrecht, die 2016 auch die Geschäftsführung für die Katholischen Kliniken Emscher Lippe (KKEL) übernommen hat, in einem WAZ-Gespräch mit.

Im Bottroper Krankenhaus wird damit gerechnet, dass die Zahl der Geburten von 980 im vergangenen Jahr durch Geburten von Gladbecker Kindern auf voraussichtlich 1100 pro Jahr steigen werde. „Um der größeren Aufgabe gerecht zu werden, muss das Säuglingszimmer vergrößert werden“, kündigt Dr. Ellebrecht daher an.

Allein 20 Geburten am vergangenen Wochenende im Marienhospital Bottrop

Allein am vergangenen Wochenende habe es 20 Geburten in der Entbindungsstation des Bottroper Marienhospital gegeben. Offensichtlich ist das bereits eine Folge der Schließung der Abteilung im Barbara-Hospital. In Gladbeck dürfte kaum eine Geburt, es sei denn es war eine Hausgeburt, gegeben haben.

Auch das Personal im Bottroper Krankenhaus werde wegen der zunehmenden Geburtenzahlen aufgestockt, so die Geschäftsführerin. Zwei neue Hebammenstellen werden zum 1. April besetzt. Die Stellen waren ausgeschrieben worden, zumindest eine der im Gladbecker Barbara-Hospital ehemals tätigen Hebammen hat sich beworben. Zu einer Einstellung kam es allerdings nicht, sagt Dr. Ellebrecht.

Dr. Ulrike Ellebrecht, Geschäftsführerin des Bottroper Marienhospitals und der Katholischen Kliniken Emscher Lippe.
Dr. Ulrike Ellebrecht, Geschäftsführerin des Bottroper Marienhospitals und der Katholischen Kliniken Emscher Lippe. © Christoph Wojtyczka

Rahmenbedingungen machen kleineren Kliniken das Überleben schwer

Die Schließung der Gladbecker Geburtshilfeabteilung, die in der Stadt heftige Kritik ausgelöst hat, war ein erster Schritt auf dem Weg zum geplanten Zusammenschluss des Marienhospitals mit der KKEL. „Die Fusion bis Ende 2018 ist das Ziel“, bekräftigt MHB-Geschäftsführerin Dr. Ulrike Ellebrecht erneut Aussagen, die auch im Zusammenhang mit der voraussichtlichen Schließung des Josef-Hospitals in Gelsenkirchen-Horst geäußert wurden.

Angesichts der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die kleineren Krankenhäusern das Überleben schwer machen, sei der geplante Zusammenschluss ein „richtiger Schritt“, betont Dr. Ellebrecht. In den kommenden zwei Jahren werde geprüft, inwieweit die Fusion der katholischen Krankenhäuser möglich sei. Dr. Ellebrecht: „Ich hoffe, dass es klappt“.

Voraussetzung für die Fusion: KKEL muss aus den roten Zahlen rauskommen

Eine Voraussetzung dafür sei, dass die KKEL, die aktuell rote Zahlen schreibe, wirtschaftlich wieder besser aufgestellt sei. Wie berichtet wurde eigens dafür eine Kliniksaniererin eingestellt. Das Marienhospital sei solide, betont die Geschäftsführung.

Mit der Fusion wird es medizinische Schwerpunkte in Bottrop und Gladbeck geben. Dr. Ellebrecht: „Wir werden behutsam gucken, wo Synergien liegen und Schwerpunkte zu setzen sind.“ Einige Stärken sind bekannt: In Gladbeck sind es unter anderem die Urologie und die Neurologie, in Bottrop ist es die Kardiologie.