Gladbeck. . Schüler und Lehrer haben der Rektorin mit einem Fest in der Turnhalle auf Wiedersehen gesagt. Sie wechselt in den Grundschul-Bezirkspersonalrat.

  • Die 58-Jährige verlässt die Josefschule und wechselt ins Grundschul-Bezirkspersonalamt
  • Die kommissarische Leitung der Schule hat seit November Regina Wiwianka übernommen
  • Mit einem Gottesdienst und einem Fest in der Turnhalle wurde Gerenkamp nun offiziell verabschiedet

Es war ein sehr bewegender Abschied für Dorothea Gerenkamp. Nach 22 Jahren als Schulleiterin der Josefschule in Rentfort ist die 58-Jährige nun auch offiziell aus ihrem Amt geschieden und arbeitet ab sofort in Vollzeit für den Grundschul-Bezirkspersonalrat Münster.

Mit einem Gottesdienst und einer großen Feier ließ sie sich von ihren Schülerinnen und Schülern, dem Lehrerkollegium, Eltern und Vertretern der Stadt verabschieden. Dicht an dicht waren sie alle in die Turnhalle an die Josefschule gekommen, um auf Wiedersehen zu sagen.

Puschadel bedankte sich bei der ehemaligen Rektorin

Das große Fest zum Abschied fand in der Turnhalle statt.
Das große Fest zum Abschied fand in der Turnhalle statt. © Lutz von Staegmann

Die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Puschadel bedankte sich bei Gerenkamp für „fast ein Vierteljahrhundert, in dem sie für Kontinuität an der Josefschule“ gesorgt habe. Ihre Schützlinge habe sie immer sowohl gefördert, als auch gefordert und die Belange der Schule und der Kinder hätten ihr immer sehr am Herzen gelegen.

Für die musikalische Untermalung sorgten der Schulchor sowie die Geigen- und Klarinettengruppe. Die Mädchen und Jungen hatten ihre Lieder extra für das Abschiedsfest geprobt.

Mit Gedichten, guten Wünschen, einem Trommel-Lied in Anlehnung an Dorothea Gerenkamps Trommel-Projekt im vergangenen Jahr und dem berühmten „Cup-Song“ verabschiedeten sich die einzelnen Klassen von ihrer gemeinsamen Schulleiterin. „Wir nehmen Abschied, weil du gehst“ – so hallten schließlich rund 200 Kinderstimmen durch die Turnhalle.

Erinnerungen an die Josefschule in einer Kiste

Das T-Shirt mit dem Logo und dem Schriftzug der Josefschule passt ihr zwar nicht, eine schöne Erinnerung ist es aber allemal.
Das T-Shirt mit dem Logo und dem Schriftzug der Josefschule passt ihr zwar nicht, eine schöne Erinnerung ist es aber allemal. © Lutz von Staegmann

Von der kommissarischen Schulleiterin Regina Wiwianka und der dienstältesten Kollegin Ludgera Wegmann-Schlüter erhielt Dorothea Gerenkamp im Namen des Kollegiums eine Kiste mit Erinnerungen an ihre Zeit an der Josefschule. Darin steckten unter anderem eine Fotocollage, ein T-Shirt mit dem Logo der Schule, eine Deutschlandflagge als Erinnerung an ihre Public-Viewing-Veranstaltungen zur Fußball-Zeit und eine leere Flasche „mit Luft aus der Josefschule“, wie Wiwianka erklärte. „Wenn es mal viel Stress im Personalrat gibt, bitte tief einatmen“, riet sie mit einem Augenzwinkern.

Vertreterinnen vom Förderverein, der Schulpflegschaft und des offenen Ganztags bedankten sich bei der Schulleiterin für viele Jahre der guten Zusammenarbeit, die erfolgreiche Realisierung von Projekten an der Schule und dafür, dass Gerenkamp ihnen immer das Gefühl gegeben habe, mit einbezogen zu werden. Vor allem ihre menschliche Seite schätzten sie sehr.

Förderung der Kinder war ihr wichtig

„Es war wirklich sehr bewegend. So viel Wertschätzung tut unheimlich gut“, bedankte sich Dorothea Gerenkamp am Ende der Feier. Vieles sei ihr positiv in Erinnerung geblieben. Kinder, die besonders liebenswürdig waren, solche, die viel Unterstützung brauchten, aber auch Mädchen und Jungen, die durch besondere Begabungen aufgefallen sind. „Es war mir immer ein Anliegen, diese Kinder zu unterstützen und zu fördern“, sagte Gerenkamp. „Und einer von ihnen spielt heute sogar in der Fußball-Nationalmannschaft“, wies sie mit einem Schmunzeln auf Ex-Schalke-Star Julian Draxler hin.

„An die 100 Mal habe ich in dieser Turnhalle gesprochen, gesungen und mit der Gitarre gespielt“, erinnerte sich Dorothea Gerenkamp, „und heute ist es wohl das letzte Mal.“ Der Abschied von der Schule, die sie 22 Jahre leitete, fiel ihr dann doch sichtlich schwer.