Gladbéck. . Der Propsteichor St. Lamberti Gladbeck, Solisten und Orchester führen die Große Orgelsolomesse in Es-Dur von Joseph Haydn zu Weihnachten auf.
„Da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, wird er mir schon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene!“ Das sagte einst Joseph Haydn, Schöpfer der Großen Orgelsolomesse in Es-Dur – einem Werk mit einem virtuosen, markanten Part für die Königin der Musikinstrumente. Konrad Suttmeyer schätzt die Stimmung, die in dieser Messe liegt. Der Kantor von St. Lamberti betont: „Es ist kein lauter Jubel, wie ich ihn zu Ostern erwarten würde, sondern eine innige Freude.“ Eben ein Werk passend für einen Festgottesdienst zur Geburt Christi.
Unter Leitung von Kantor Suttmeyer
Mit dem 45-köpfigen Propsteichor hat Suttmeyer Haydns Große Orgelsolomesse einstudiert, um sie an Heiligabend ab 21 Uhr im Festhochamt in der Lambertikirche erklingen zu lassen. „Bereits ab 20.15 Uhr wird der Jugendchor mit 20 Mitgliedern die Besucher einstimmen“, kündigt Suttmeyer an. Haydns Orgelsolomesse in Es-Dur können Besucher der Lambertikirche auch am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, im Festhochamt ab 10 Uhr im katholischen Gotteshaus an der Horster Straße genießen.
consortium musicum lambertinum spielt
Die Solo-Partien übernehmen Christine Alexander (Sopran), Marion Thienel (Alt), Joo Youp Lee (Tenor), Andreas Baronner (Alt) und Jens Neugebauer, der die Klais-Orgel musikalisch erstrahlen lässt. „Mit diesen Solisten arbeiten wir bereits seit den 1980er Jahren zusammen“, erzählt Suttmeyer, „sie hören zu unserer Chorfamilie“. Harmonisch auch das Zusammenspiel mit den Instrumentalisten: „Es musiziert das consortium musicum lambertinum.“ Diesem Orchester gehören professionelle Musiker aus Essen, Gelsenkirchen und Düsseldorf an. „Der Orchesterpart dieses Werkes ist so aufwendig, dass eine Umsetzung mit Laienmusikern nicht machbar ist“, sagt Suttmeyer.
Festcharakter kommt zum Eindruck
„Haydns Missa aus Es-Dur, mit „obligater Orgel ( . . .) ist eines seiner frühesten, aber ganz gewiss auch eines seiner edelsten, gehaltensten, andächtigsten Kirchenstücke“, lobte anno 1809 Friedrich Rochlitz in der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“. Anders der Kirchenmusiker und Pfarrer Franz Xaver Witt (1834 bis 1888), der Papst Leo XIII. bat, Haydns „Lustigkeit“ aus der Kirche zu verbannen. Suttmeyer findet es bemerkenswert, wie sich die Wahrnehmung von Musik im Laufe der Jahre wandele. Er selbst (und Musikfreunde heutzutage werden ihm zustimmen) meint über die Orgelmesse: „Ein Werk, das den Festcharakter von Weihnachten besonders unterstreicht“ – eben mit all seiner Lebendigkeit a la Josph Haydn.