Eine Zahl für jeden Tag – die 3: Rund 60 Kinder werden am 6. und 7. Januar in Rentfort singen und segnen. In St. Josef trafen sie sich zur Probe.
- Sternsinger treffen sich im Gemeindesaal St. Josef in Rentfort zur ersten Probe
- Dringend gesucht werden kleine Könige zwischen der dritten und der fünften Klasse
- Thema in diesem Jahr: „Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit“
3 Könige sollt ihr sein. So könnte es im Handbuch für Sternsinger stehen. Etwa 60 Kinder werden Anfang kommenden Jahres durch Rentfort ziehen, Kaspar, Melchior und Balthasar samt Stern, und fröhlich Lieder schmettern. Damit es am Drei-Königs-Tag keinen Streit gibt, dürfen sich die Sternsinger ihre gekrönten Teamkameraden schon einen Monat vorher aussuchen, beim Vorbereitungstreffen im Gemeindezentrum St. Josef.
„Im Namen des Vaters sind wir hier“ singen die angehenden Könige. Manche noch etwas schüchtern, andere aus voller Kehle – den Text können sie ja noch vom Zettel ablesen. Christian Hotze spielt dazu auf der Gitarre. „Man merkt, dass ihr alle hier richtig seid“, sagt er zufrieden. Natürlich gehört auch der Klassiker „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ zum Repertoire.
Leon (7) wird im Januar zum ersten Mal die königliche Robe anlegen. „Ich wollte das gerne mal ausprobieren“, sagt er. So ähnlich formuliert es auch Marius (10). Und der ist sogar evangelisch. Sein Kumpel Emil hat schon einige Jahre als Sternsinger Klinken geputzt. „Weil ich da Süßigkeiten bekomme“, sagt er, denkt kurz nach und fügt dann hinzu: „und weil man da anderen Kindern helfen kann“.
Anmalen muss sich niemand mehr
Generationen von Sternsingern mussten sich schwarze Farbe ins Gesicht malen lassen, um den König Balthasar, der aus Saba stammte, darzustellen. „Nein“, sagt Emil, die Zeiten seien wohl vorbei. „Wir müssen nur eine Krone aufsetzen und einen Umhang anziehen und eine Spendendose mitnehmen.“
Vor fremden Leuten zu singen findet er nicht besonders aufregend. Viel entscheidender ist für ihn die Frage, mit wem er singt. „Der junge Mann hier will auf keinen Fall mit einem Mädchen laufen“, ruft Maria Makowka durch den Saal. Wer solche Forderungen stellt, muss bei der energiegeladenen Organisatorin nicht mit Diskretion rechnen – aber auch nicht mit echter Kritik. Gewünscht, erfüllt. So geht das.
Maria Makowka und Sandra Sump haben den Überblick
Maria Makowka wirbelt durch den Saal, prüft, ob die samtenen Roben richtig sitzen, singt lauthals bei der Liederprobe mit und hat dabei zusammen mit Sandra Sump alles im Blick. Wenn sie etwas sagen will, versucht sie es zuerst mit dem „Flüsterfuchs-Handzeichen“ – und lässt schließlich einen gellenden Pfiff durch den Gemeindesaal schallen.
Das wirkt. Schließlich muss noch einiges geklärt werden. Wer läuft mit wem, welche Kinder dürften für die Zeitung fotografiert werden, wer kann an welchem Tag? Bis zum 6. und 7. Januar, wenn die Sternsinger losziehen, werden alle Teams stehen, werden alle Lieder geprobt und alle Kostüme angepasst sein.
Es gibt viel zu ändern in diesem Jahr. „Uns fehlt der Mittelbau“, sagt die Organisatorin. Sprich: Es gibt ganz kleine Sternsinger und ganz große. Wer fehlt sind Schüler der dritten bis fünften Klasse – Emil und seine Freunde sind da die Ausnahme. „Die älteren Kinder sind schwer zu begeistern“, sagt Maria Makowka, zumal der Termin in diesem Jahr ausgerechnet am letzten Ferienwochenende liege.
Aber jammern ist nicht ihr Ding. Und die Kleineren sind auch sehr motiviert. Damit die Münzen am Ende in den Spendendosen klappern, müssen die Kinder noch einmal ran. „Sehr wichtig ist, dass Sternsinger laut und schön singen“, erklärt Christian Hotze. Und alle: „Kaspar, Melchior und Bal-tha-sar!“