Im Raumausstatter-Fachgeschäft Pöplau am Markt arbeiten Vater und Sohn seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Generationswechsel als ein fließender Übergang
DIE NEUEN CHEFS Wer das Fachgeschäft Pöplau am Gladbecker Marktplatz betritt, wandelt über verschiedene Bodenbeläge, blickt auf Gardinen und Jalousien - und wird ganz schnell freundlich angesprochen: Denn fachkundige Beratung zählt hier zum Programm: "Gardinen Pöplau" ist ein Raumaustatter-Familienunternehmen mit langer Tradition, das in absehbarer Zeit vom neuen Chef Michael Pöplau (42) geführt werden wird.
Neuer Chef? So ganz richtig ist das nicht. Denn schon seit dem 1. Februar 1985 ist Michael Pöplau im elterlichen Betrieb präsent. "Erst habe ich mit meinem Sohn zusammen gearbeitet, jetzt arbeitet er mit mir zusammen", sagt Vater Peter Pöplau augenzwinkernd mit Blick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte.
Peter Pöplau, Jahrgang 1943 - das ist ein Raumausstatter, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat und der sein Wissen detailreich an seinen Sohn weitergegeben hat. Peter Pöplau - schon als Abteilungsleiter im Schönhoff-Kaufhaus war er einem größeren Gladbecker Publikum gut bekannt, als Chef der dortigen Gardinen-, Betten- und Baumwollabteilung war sein fachlicher Rat stets gefragt.
Am 14. Februar 1977 machte sich Peter Pöplau selbstständig. Zunächst bezog das Fachgeschäft die Räume der alten Spar- und Darlehnskasse am Marktplatz, dann wechselte der Standort in die neue Markthalle, wo Peter Pöplau den größten Teil der Fläche mietete und zusätzlich Tischwäsche in das Sortiment aufnahm.
Dann der dritte Umzug: 1997 ging es in das Wohn- und Geschäftshaus an der Horster Straße 36. Die Pöplaus kennen also den Markt als Geschäftsstandort aus dem Eff-Eff und überwanden mit viel Fleiß und geschäftlichem Elan auch einen herben Rückschlag - im Dezember 1999 brannte der größte Teil des Gebäudes an der Horster Straße 36 ab. Es folgten zwei Jahre des konzentrierten Wiederaufbaus.
Jung-Unternehmer Michael Pöplau will an dieser Stelle, direkt am Markt, präsent bleiben - er kann dabei auf eine treue Stammkundschaft setzen. Der Name Pöplau hat einen guten Klang in dieser Stadt.
Das Raumausstatter-Handwerk hat in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Wandel erfahren: Opulente Raff-Gardinen etwa prägten in den 60-er und frühen 70-er Jahren viele Wohnzimmer-Einrichtungen; längst leben wir in einem neuen Jahrhundert, einem neuen Jahrtausend, das auch beim Wohn-Design ganz neue Akzente setzt. Jalousien, Rollos, Sonnen- und Insektenschutz - das alles formschön und top-modern, zählen zu den neuen Raumausstatter-Tätigkeitskeitsfeldern.
Neben dem Privatkundenbereich waren die Pöplaus stets auch im gewerblichen Bereich aktiv. Für die THS etwa gestalteten sie Fensterbereiche eines neues Bürohauses am Duisburger Innenhafen; auch für die AWO Essen schufen sie bereits schmucke Innenräume; oder auch für die Volksbank an ihren Standorten in Buer und Gladbeck. Auch die Stadt Gladbeck zählt zu den Auftraggebern des Unternehmens: Vorhänge von Pöplau schmücken Gladbecker Klassenräume.
Für Michael Pöplau war es übrigens nie eine große Frage, in die geschäftlichen Fußstapfen des Vaters zu treten. Schon als Kind besuchte er ihn einst bei Schönhoff und sah sich in der Gardinen-Abteilung ganz genau um.
Eine frühe Erfahrung, die ihm jetzt zugute kommt. . .