Zum Semesterauftakt der Kinder- und Jugenduniversität erfuhren rund 100 junge Studenten alles über Vulkane.Vesuv und Stromboli - der gefährlichste und der aktivste Lava-Spucker Europas liegen in Italien

Mit einem heißen Thema startete die Kinder- und Jugenduniversität in das neue Semester. Gemeinsam mit dem Geologen Prof. Dr. Ulrich Schreiber gingen die jungen Studenten dem Phänomen der Vulkane auf den Grund: Warum gibt es sie? Wie entstehen sie? Und wie alt sind sie eigentlich? Viele Fragen stellten die wissenshungrigen Schüler - und der Geologe hatte auf alle eine Antwort.

"Die Erdkruste, auf der wir wohnen, ist 30 Kilometer dick. Darunter befindet sich in Kammern eine flüssige Masse, die Schmelze. Steht die Kruste unter Spannung, und ist der Druck auf der Kammer groß genug, kann die Schmelze leicht bis an die Oberfläche kommen." Und dort kann sie in verschiedenen Formen austreten: Sie kann sich als glühender Lava-Strom ins Tal wälzen oder - wenn der Gasdruck entsprechend hoch ist - explosionsartig bis zu 40 Kilometer in die Höhe schießen. "Das könnt ihr euch vorstellen wie bei einer Sprudelflasche. Wenn ihr die Flasche schüttelt und dann aufmacht spritzt es auch", machte Schreiber den Schülern anschaulich klar.

Wie solche Vulkanausbrüche in der Realität aussehen, zeigte der Professor den Kindern, die die beeindruckenden Bilder mit Staunen und Raunen betracheten. Noch größer wurden die Augen, als sie hörten, dass die Vulkane bis zu zehn Millionen Jahre alt sind.

Auch in Deutschland hat es vor langer Zeit Vulkanausbrüche gegeben: In der Eifel, im Westerwald oder im Siebengebirge. "Die größte Bedrohung durch einen Vulkan in Europa geht aber noch immer vom Vesuv aus", so der Geologe. Die Anzeichen über einen baldigen Ausbruch verdichteten sich in letzter Zeit. "Für die Leute, die am Vesuv leben, ist das sehr gefährlich, denn erst zwei Tage vorher kann man sagen, dass der Vulkan wirklich ausbricht." Um das gefährdete Areal zu evakuieren, benötige man aber zwei Wochen.

Im Gegensatz zum Vesuv gibt es - ebenfalls in Italien - einen Vulkan, der täglich ausbricht: der Stromboli. "Wenn Euch das interessiert, könnt ihr dort ja später mal als Urlauber hinfahren", meinte Schreiber, und zeigte den immer noch gebannt lauschenden Jungstudenten Bilder, die er auf seinen Forschungsreisen auf der Vulkaninsel gemacht hatte. Im Anschluss an die Vorlesung hatten die Kinder Gelegenheit den Wissenschaftler mit weiteren Fragen zu löchern. "Kann man pyroklastische Ströme aufhalten?" wollte ein Schüler wissen.

Der Geologe freute sich über soviel Kenntnis, musste die Frage allerdings klar mit "Nein" beantworten. Frühere Versuche, die rasenden, heißen Wolken aus Gas und Gestein mit Wasser aufzuhalten, seien ergebnislos geblieben.

Ebenso die "Zugabe!"-Rufe der rund 100 Nachwuchsvulkanologen. Für sie war die heiße Vulkanstunde viel zu schnell vorüber.