Sieben Gladbecker nach Überfall auf Bochumer Disko vor dem Landgericht

Nach einem überfallartigen Angriff im Stile eines Rollkommandos auf die Bochumer Groß-Disko "Prater" stehen seit gestern zehn Männer (23 bis 27 Jahre alt), darunter sieben Gladbecker, wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Bochumer Landgericht.

Sie sollen in der Nacht des 5. Januar 2007 Sicherheitskräfte des ruhrgebietsweit bekannten Tanztreffs attackiert und teils schwer verletzt haben. Sie sollen Baseballschläger, Eisenstangen und ein Messer dabei gehabt haben. Ein Disko-Mitarbeiter soll einen potenziell lebensgefährlichen Stich in den Nacken erlitten haben. Noch vor Eintreffen der Polizei konnten alle fliehen, heißt es in der Anklage. Angeblich war ihnen früher der Zutritt zu der Disko verweigert worden.

Verhandelt wurde gestern noch nicht. Eine Verteidigerin hält den Vorsitzenden Richter der 1. Strafkammer für befangen und will ihn ablehnen. Er soll bereits im Vorfeld des Prozesses bei einem anderen Gericht angeregt haben zu prüfen, ob gegen einen der jetzt Angeklagten eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe für eine frühere Straftat nicht doch vollstreckt werden solle - angesichts der neuen Vorwürfe.

Die Anwältin verwies aber auf das Gebot der Unschuldsvermutung. Sie warf dem Richter "überschießendes Engagement" vor. Dieser verteidigte sich dagegen. Eine Entscheidung über den Befangenheitsantrag wird erst am nächsten Prozess (31. März) erwartet. B. Ki.