Gladbeck. . Der ZBG verzeichnet immer mehr Urnenbestattungen. Während die Gebühren dafür steigen, werden Erdbestattungen künftig etwas günstiger
- Verwaltung kündigt Erhöhung zwischen 12 bis 24 Prozent für das kommende Jahr an
- ZBG: Immer mehr Verstorbene werden in Urnen beigesetzt
- Da diese Bestattungsform günstiger ist, hat das Folgen für die Kalkulation der Friedhofsgebühren
Urnenbestattungen auf den Gladbecker Friedhöfen werden im kommenden Jahr deutlich teurer – um bis zu 24 Prozent. „Damit gleichen wir Differenzen bei der Mitfinanzierung der allgemeinen Friedhofskosten aus“, begründet Heinrich Vollmer, Betriebsleiter des Zentralen Betriebshofes Gladbeck (ZBG), die bereits vom Betriebsausschuss abgesegnete Erhöhung.
Hintergrund ist, dass es – wie berichtet – immer mehr Urnenbestattungen auf den drei Gladbecker Friedhöfen gibt. In diesem Jahr werde der Anteil an den mehr als 800 Bestattungen bei 45 Prozent liegen, so Vollmer. Andererseits sind die Bestattungen in Urnengräbern bislang deutlich günstiger als in „normalen“ Reihen- oder Wahlgräbern und tragen zu wenig „zur Finanzierung der Infrastruktur unserer Friedhöfe bei“, so Vollmer.
Erdebestattungen werden günstiger
Im Gegenzug werden die Gebühren für die anderen Erdbestattungen (Wahl- oder Reihengrab, teilanonyme oder anonyme Bestattung) gesenkt – zwischen fünf und sieben Prozent. So fällt die Gebührenerhöhung insgesamt bei einem Plus von 0,47 Prozent – wie es im Ausschuss hieß – moderat aus. ZBG-Chef Vollmer ergänzt, dass die Erhöhung eigentlich auch nur aus einer Verrechnung von Fehlbeträgen aus den Jahren 2014 und 2015 herrühre. Insgesamt veranschlagt der ZBG den Bedarf an Friedhofsgebühren im nächsten Jahr auf gut 2,25 Millionen Euro.
Die Änderung der Tarifstruktur führt dazu, dass etwa ein Urnen-Gemeinschaftsgrab um 24,73 Prozent teurer wird (künftig 913 Euro), die Bestattung in einer Urnenkammer um 14,15 Prozent (künftig 871 Euro) oder im Urnen-Reihengrab um 12,28 Prozent (künftig 759 Euro). Allerdings: Die Gebühren für eine „normale“ Bestattung bleiben im Vergleich – trotz der Senkungen – nach wie vor deutlich höher: So sinkt der Tarif für ein Wahlgrab (Gruft) zwar um gut 7 Prozent, liegt dann aber immer noch bei 2744 Euro. Ein Reihengrab wird um knapp 5 Prozent günstiger (1132 Euro), eine teilanonyme Bestattung (Reihengrab mit Grabmal und Dauerpflege) knapp 6,3 Prozent (2813 Euro).
Kaum muslimische Bestattungen
Günstiger werden entsprechend der Strukturänderung auch die Gebühren für Verlängerungen „normaler“ Gräber, teurer die von Urnengräbern. Generell günstiger werden Umbettungen – sie kosten nur noch knapp die Hälfte: Sargausgrabung 282 Euro, Urnenausgrabung 37 Euro. Nach wie vor wenig nachgefragt werden Grabstellen für muslimische Verstorbene auf dem Friedhof in Brauck. In diesem Jahr wurden bislang nur fünf Bestattungen durchgeführt. Insgesamt wurden auf dem Grabfeld seit 1999 nur 57 Menschen muslimischen Glaubens beigesetzt – darunter 40 Kinder. Auf dem jesidischen Grabfeld (seit 2014) wurden bislang sieben Menschen bestattet, davon in diesem Jahr vier.