Gladbeck. . Viel umjubelt ging die Premiere von „Morning Star goes Pop“ in der ev. Kirche St. Stephani in Zweckel nach mehr als zwei Stunden zu Ende.

„Falls der Satz stimmt, dass eine Premiere gelingt, wenn es bei der Generalprobe noch hakt, dann wird heute alles klappen“, mutmaßte Mario Tobies, Leiter des Gospel-Chors „Morning Star“, kurz vor dem Auftritt – und er sollte Recht behalten.

Mario Tobies, 30-jähriger Diplommusikpädagoge und Absolvent der Folkwang Universität der Künste, hatte die Idee, mit „Morning Star“ die wohlbekannten Pfade des Gospelsongs zu verlassen, um sich der Popmusik zu widmen. Die Chormitglieder habe er überzeugen können und seit einem Jahr probten sie intensiv am Programm, denn für ihn und den Chor gelte: „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert“. „Morning Star“ ist einer der wenigen Chöre, die sich keine Nachwuchssorgen machen müssen.

Er ist inzwischen auf 35 Mitglieder im Alter zwischen 20 bis 65 Jahren angewachsen. „Acht Leute mehr als im letzten Jahr“, freut sich der Chorleiter. Und dann galt für alle: „Licht aus – Spot an“! Nach einem kurzen Videorückblick auf 50 Jahre Popmusik eröffnete der Chor furios mit „Thriller“ von Michael Jackson. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von vier Streichern, Bass, Gitarre, Saxophon, Trompete und Posaune.

Hommage an den viel zu früh verstorbenen Roger Cicero

Weiter ging‘s mit Phil Collins, einer Hommage an den viel zu früh verstorbenen Roger Cicero, Madonna und Sting, bei dessen Song „Fields of Gold“ sich Tobies ans Klavier setzte und das Dirigieren seiner Assistentin Liza Psotta überließ. Die Arrangements der einzelnen Stücke waren außerordentlich vielfältig und durchdacht, zahlreiche Solostimmen kamen zum Zuge. Immer wieder animierte Tobies in seiner Moderation das Publikum zum Mitmachen, was dieses sich nicht zwei Mal sagen ließ.

Aber natürlich will ein Gospelchor nicht gänzlich auf sein angestammtes Repertoire verzichten, zumal eine Uraufführung anstand. Folkwang-Studentin Anna Kortmann dirigierte zum ersten Mal ihren selbstkomponierten Gospelsong: „With all my heart I prise the Lord“ und erntete anerkennenden Applaus. Klar, dass Pop-Legenden wie Beatles und Abba mit von der Partie waren, jedoch bescherten gegen Ende des Konzerts die „United Ruhr Pipes and Drums“ aus Dortmund als Überraschungsgäste einen zusätzlichen Höhepunkt.

Zu „Mull of Kintyre“ von Paul Mc Cartney übernahm das Trio lautstark den Dudelsackpart und verabschiedete sich, vom Publikum gesanglich unterstützt, mit dem Steigerlied. Mit einem Medley aus dem Musical „König der Löwen“ von Elton John ging vor rund 350 Zuhörern ein abwechslungsreiches Chorkonzert zu Ende. Insgesamt haben inklusive der öffentlichen Generalprobe etwa 900 Zuhörer das Konzert „Morning Star goes Pop“ verfolgt.