Gladbeck/Trier. . Erpresserschreiben erreicht WAZ: Täter droht Discounter mit vergifteter Babynahrung. Chemikalie soll aus Sabotageakt 2015 in Gladbeck stammen.

Ein dubioses Bekennerschreiben erreichte jetzt die WAZ in Essen, in dem ein Erpresser die Vergiftung von Babynahrung eines großen Lebensmitteldiscounters durch Methanolzugabe ankündigt. Die giftige Chemikalie will der Erpresser laut Schreiben im Vorjahr in Gladbeck erbeutet haben, durch das Anschneiden einer Transportleitung der BP.

Ein Sabotagefall ereignete sich Mitte April 2015 tatsächlich in Gladbeck-Ellinghorst. Wie die WAZ berichtete, konnten rund 10000 Liter des giftigen Alkohols aus einer angesägten Leitung austreten. Ob der jetzige Erpresser mit der Tat im Zusammenhang steht, ist jedoch noch völlig unklar.

Immerhin ist die Erpresser-Masche bereits polizeibekannt. Laut Landeskriminalamt Niedersachsen mit weit über zehn angekündigten Fällen, letztlich aber ohne Tatumsetzung.

Im Juli 2015 räumte ein Discounter Spirituosen aus den Regalen

Im Juli 2015 hatte der Discounter Aldi auf Anraten der Polizei Spirituosenregale in zwei Filialen in Rotenburg (Wümme) geräumt, da hier Wodkaflaschen mit Methanol vergiftet sein sollten. Zuvor waren eine Millionen Euro gefordert worden. An angegebenen Koordinaten, die der Erpresser genannt hatte (darunter Bergisch Gladbach), entdeckte die Polizei tatsächlich vergiftete Flaschen. Methanolaufnahme kann für Erwachsene schon bei einer Menge von 30 ml tödlich sein.

Jetzt soll mit dem Methanol aus Gladbeck Babynahrung in Discountermärkten in der Region Idar Oberstein vergiftet sein. Die zuständige Polizeidirektion Trier erreichte das Bekennerschreiben am Montagnachmittag. Eine Ermittlungsgruppe wurde umgehend eingerichtet.