Gladbeck. . Im Sommer fand der Umzug ins Karo in der Schachtstraße statt. Zum Semesterstart in den neuen Räumen kamen viele kleine und große Besucher.
- Die Jugendkunstschule öffnet nach ihrem Umzug ins Karo erstmals die Türen.
- Viele Besucher lobten die neuen Räumlichkeiten, auch wenn es weiter unzufriedene Stimmen gibt.
- Im Karo in der Schachtstraße war vorher ein Kindertreff beheimatet – er wurde von der Stadt geschlossen
Kinder mit bunt geschminkten Gesichtern wuseln durch die Menge, balancieren selbst getöpferte Schalen in der einen und einen Becher mit Limonade in der anderen Hand. Aus den Lautsprechern dröhnt laute Musik – der Welthit „Happy“ von Pharrell Williams.
Doch sind wirklich heute alle „happy“ zur Einweihung des neuen Standorts der Jugendkunstschule im Karo? Viele Gladbecker waren schließlich wenig begeistert, als die Stadt 2015 beschloss, den Kindertreff in der Schachtstraße 51 zu schließen und die Jugendkunstschule hierher zu verlegen. Ein Bürgerentscheid scheiterte – doch der Unmut vieler Anwohner blieb.
Nicht alle waren für den Umzug
Familie Winter etwa war gegen die Schließung des Freizeittreffs, sagt Mutter Julia. Die neue Lösung finde sie „aber nicht schlecht.“ Vielleicht kommt die 38-Jährige mit ihren beiden Söhnen (drei und fünf) demnächst öfter hierhin.
Neues Programm für das kommende Semester
Die vier Häuser der Jugendkunstschule stehen jeweils unter einem eigenen Motto: Atelier, Nähen und Töpfern, Werkstatt – und Café.
Anmeldungen sind vor Ort oder im Netz möglich unter www.jugendkunstschule-gladbeck.de. Für die Kurse zahlen die Teilnehmer eine Gebühr.
Sibylle Assmann, Leiterin der Jugendkunstschule, würde das freuen. „Ich kann verstehen, dass viele am Anfang nicht ganz glücklich waren. Aber ich hoffe, dass sie sich auch mit uns anfreunden können.“ Der Tag der offenen Tür zum Semesterstart sollte dazu Gelegenheit bieten. „Wir haben Einladungen in alle Briefkästen in der Umgebung geworfen“, so Assmann. Für die Zukunft wünscht sich die 51-Jährige, „dass es ein Haus wird, das brummt. Ich hoffe, dass viele Kinder zu uns kommen werden, um kreativ zu sein – auch aus den nördlichen Stadtteilen.“
Die Feier gestern war ein guter Anfang. In den vier Häusern des Karo wurde gesägt, gehämmert und gemalt. Familie Wiethölter war bereits am alten Standort Dauergast in der Jugendkunstschule – und will es weiterhin bleiben. „Wir haben drei Kinder zwischen sieben und elf Jahren – und jeder findet hier etwas, das ihm Spaß macht“, sagt Vater Dietmar. Die neuen Räume gefallen der fünfköpfigen Familie gut. „Die Kunstschule hat sich zum Vorteil entwickelt, es ist freundlicher und ansprechender. Außerdem sind die Sanitäranlagen neu “, sagt Mutter Nicole.
Es gibt noch viele freie Plätze
Die letzten Handgriffe haben die Mitarbeiter einen Tag vor der Feier getan, verrät Sibylle Assmann. „Das ein oder andere muss allerdings noch gemacht werden.“ Schließlich sind mehr als 20 Jahre Jugendkunstschule in Umzugskartons verstaut.
Was ihr an den neuen Räumlichkeiten gefällt? „Die schöne Atmosphäre. Es sieht alles sehr ansprechend aus“, sagt die 51-Jährige. „Jetzt müssen wir gucken, wie es sich hier arbeitet und wie wir uns etablieren.“ Für das neue Semester gibt es jedenfalls noch zahlreiche freie Plätze, betont Assmanns Stellvertreterin Michaela Schaub. „Viele waren verunsichert, weil unser Kursheft aufgrund des Umzugs so spät herausgekommen ist. Aber ab sofort können sich alle gerne anmelden.“ Vom Comic zeichnen über das Nähen bis zum Star Wars-Modellbau ist im kommenden Semester wieder vieles dabei.
Das Außengelände ist weiterhin für alle jungen Leute nutzbar
Wer keinen Kurs belegen will, ist an der Jugendkunstschule übrigens trotzdem willkommen. „Das Außengelände ist weiterhin für alle jungen Leute nutzbar“, sagt Sibylle Assmann. Zudem will die Stadt in den Ferien Aktionen anbieten. Für Bürgermeister Ulrich Roland „ein Schritt nach vorne“. Er hält das Areal für „ein Juwel der Stadtgesellschaft“ und ist sich sicher, dass die Jugendkunstschule das Karo wieder mit Leben füllen wird. Gestern ist das jedenfalls gelungen.