Gladbeck. . Der neue Jugendrat traf sich für seine erste Sitzung im Ratssaal der Stadt. Es ging um alte Erfolge und neue Projekte.

„Wenn ich Bürgermeister wäre ...“ – mit diesem kleinen Gedankenspiel stimmten sich die etwa 50 Jugendlichen im Alten Rathaus auf das bevorstehende Jahr im Gladbecker Jugendrat ein.

„Wenn ich Bürgermeisterin von Gladbeck wäre, würde ich die Stadt grüner machen“, sagt die 15-jährige Annika. Ein anderes Mädchen erwidert: „Wenn ich Bürgermeisterin von Gladbeck wäre, würde ich alles genauso machen, wie unser Bürgermeister jetzt.“ Das freut natürlich besonders den anwesenden Ulrich Roland.

Bilanz des alten und Pläne fürs kommende Jahr

In der ersten Sitzung des neuen Jugendrats geht es aber nicht nur um Hypothetisches. Hier wird Bilanz gezogen – und die Zukunft geplant. „Ein Schwerpunkt im kommenden Jahr wird das Radverkehrskonzept sein“, sagt Vera Deffte, Geschäftsführerin des Jugendrats. Die Gladbecker Jugend mit in die Planung des Radverkehrskonzepts einzubeziehen, sei eine Idee von Thomas Ide gewesen, Leiter der Verkehrsplanung. „Konkret geht es um die Radwege in der Stadt und die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder“, so Deffte.

In seiner ersten Sitzung listete der Jugendrat unsichere Stellen auf und erarbeitete Vorschläge, wie diese entschärft werden könnten. Gefährlich sind aus Sicht der Jugendlichen etwa die Bushaltestelle an der Europabrücke, „hubbelige“ Radwege, Schlaglöcher und Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind. Was die Stadt dagegen tun könnte, das wollen die Mitglieder des Jugendrats in einer Arbeitsgemeinschaft diskutieren. „Ihre Ideen fließen dann hinterher mit in die Planung des Konzepts ein“, sagt Vera Deffte.

Zwei Schwerpunkte im neuen Jahr

Die insgesamt etwa 75 Jugendlichen wollen sich im kommenden Jahr auch mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen. Mit an Bord: eine Vertreterin der Umweltabteilung und vom Amt für Immobilienwirtschaft. „Wir wollen zunächst herausfinden, was die Jugendlichen interessiert,“ sagt Deffte. „Außerdem bieten wir vier Workshops an, etwa zum Thema Müllverbrennung und Windkraft.“ Die Arbeitsgemeinschaft ist für alle Gladbecker ab zehn Jahre offen, Auftakt ist am 25. November. „Wir erhoffen uns, dass auch andere interessierte Jugendliche dazukommen“, so Deffte.

Welche Themen noch auf der Agenda des Jugendrats stehen, das entscheiden die Mitglieder selbst – auf dem sogenannten Einstiegsseminar. „Hier konkretisieren wir die Themen und schauen, was noch wichtig ist“, sagt Vera Deffte.

Seit elf Jahren mischt der Jugendrat in der Gladbecker Politik mit. Alle zwölf Monate entscheiden die weiterführenden Schulen, wen sie in den Rat entsenden. Wer Interesse hat, kann sich auch melden. Einzige Voraussetzung: Die Mitglieder müssen über zehn und unter 21 Jahren sein.