Cocktails schlürfen, den Sonnenschein genießen, den Beachvolleyball-Spielern zuschauen. Und gleich nebenan wirbeln Fußballer im Sand. Nein! Wir befinden uns nicht am Strand im Sommerurlaub und genießen das Meer, sondern stehen mitten in Gladbeck. Genauer gesagt: an der Beachanlage im Bewegungszentrum Nordpark.
Ein Rückblick: 2014 nahm die Stadt Gladbeck ein großes Projekt in die Hand. 800 000 Euro steckte sie u. a. in die Beach-Plätze am Nordparkteich. Eine Investition, die sich nachhaltig lohnen sollte. Dieter Bugdoll, Leiter des Amtes für Sport und Integration, sagt: „Die Anlage ist ein toller Erfolg für die Stadt. Sie steht für multifunktionalen Sport. Zunehmend finden sich nun auch Freizeitgruppen dort. Das ist klasse.“
Insgesamt sorgen vier Spielfelder für heimisches Sommerfeeling; dreimal Volleyball und einmal Beachsoccer. Die Anlage ist aber nicht nur für diese beiden Sportarten geeignet. Es wird dort häufig auch Handball und Beachtennis gespielt – eben multifunktional.
Die Neuheit hat nun fast ihre zweite Saison hinter sich. Von ca. Mai bis Oktober fliegen die Bälle über die Sandplätze. Gespielt werden kann von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. Wenn die Sonne scheint, sind die Plätze sehr gut besucht, berichtet Bugdoll. Wer dann spontan spielen will, könnte Pech haben. „Man kann natürlich immer sein Glück versuchen, aber bei gutem Wetter geht man da schon ein Risiko ein.“
Kostenlos dürfen alle Gladbecker dieses Sportangebot im Nordpark nutzen. Sie müssen sich allerdings beim Sportamt anmelden, um einen oder mehrere Plätze zu reservieren.
Mittlerweile gehört die Anlage aber auch für etablierte Sportvereine zur gefragten Trainingsfläche. So nutzt die Volleyball-Abteilung des TV Gladbeck die Möglichkeit, dort zu „beachen“.
Das Paradebeispiel sind zweifelsohne die Overländer-Zwillinge des TV, die in diesem Jahr sogar bei der „smart beach tour“ dabei waren. Dabei handelt es sich um die ranghöchste Turnier-Serie des Deutschen Volleyball-Verbandes im Beachvolleyball. Das generelle Interesse wächst: „Vorher hatten wir damit wenig am Hut. Die Anlage hat den Vereinen neue Möglichkeiten eröffnet. Während im ersten Jahr nur die Overländers als Team gelistet waren, seien in diesem Jahr neun weitere Mannschaften dazugestoßen, berichtet Andreas Packeisen, Geschäftsführer der Volleyball-Abteilung des TV Gladbeck. Die Anlage sei aber auch für die Hallenvolleyballer „eine gelungene Trainingsergänzung“.
Zudem haben auch die Handballer des VFL Gladbeck die Anlage für sich entdeckt. „Andere Vereine gucken neidisch darauf. Die Beachanlage bietet sich optimal zum Training an, bringt allerdings eine ganz andere Spielweise mit sich“, sagt Tim Deffte, Sportlicher Leiter der VfL-Handballabteilung: „Der Spaßfaktor steht im Vordergrund, aber es geht ordentlich in die Beine.“
Erstaunlich, aber wahr: In den bisherigen zwei Jahren gab es weder Vandalismus noch größere Verschmutzungen am und im Umfeld der Anlage. Das betonen auch alle Verantwortlichen: „Das hängt wohl damit zusammen, wie wir das Ganze konzipiert haben“, sagt Sportamtsleiter Bugdoll. „Zum einen kümmert sich der benachbarte Verein SG Preußen Gladbeck darum, und auch die Vereine, die die Einrichtung nutzen, halten alles sauber.“
Eine Bereicherung für Gladbeck
Auch die Sportler selbst sind angetan von den Möglichkeiten. Katharina Basner (16), Paula Conzen (15), Anna Bovenkerk (15) und Maike Theelke (16), das Schiedsrichtergespann beim Volleyballturnier des Jugendrates und selbst aktive Spielerinnen beim VFL Gladbeck, haben nur Positives zu berichten. „Hier kann man besser in der Freizeit spielen und immer gefahrlos hingehen. Noch nie war etwas dreckig oder kaputt“, sagen die vier Mädels. Auch Trainer Packeisen betont: „Die Anlage ist eine echte Bereicherung.“