Gladbeck. . Acht Schüler aus Sambia verbrachten drei Wochen in Gladbeck. Bei der Abschiedsfeier wurde gemeinsam getanzt und ein Partnerschaftsbaum gepflanzt.
- Acht Schüler aus Sambia verbrachten drei Wochen an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule
- Der Austausch stand ganz im Zeichen des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien
- Bei der Abschiedsfeier tanzten Schüler und Lehrer gemeinsam und pflanzten einen Partnerschaftsbaum
Afrikanische Klänge schallen durch die Flure der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule. Schüler in dunkelblauen Poloshirts schwirren aufgeregt umher. Auf ihren Rücken steht in weißem Aufdruck „Zambia/Germany 2016/17“. Wenig später tanzen die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Lehrern durch den Aufenthaltsraum der Schule. „Namoonga“ heißt der traditionelle sambische Tanz, bei dem sich Männer und Frauen gegenseitig auffordern.
Drei Wochen lang waren acht Schüler aus Sambia mit ihrem Lehrer Herbert Mkuyamba in Gladbeck zu Gast. Gestern war ihr letzter Tag in Deutschland. Mit einer Farewell-Party verabschiedeten sich die Austauschschüler voneinander.
Schüler leben in Gastfamilien
Einer von ihnen ist der 16-jährige Osward Bemba, der beim „Namoonga“ mit seiner Trommel den Rhythmus vorgab. Während seiner Zeit in Deutschland lebte er bei Florian Brückner und seiner Familie. „Ich hatte eine tolle Zeit. Als ich hergekommen bin, war ich etwas nervös, aber alle haben mich so freundlich aufgenommen“, erzählt Osward auf Englisch. Hoffentlich kann ich noch einmal nach Deutschland kommen – vielleicht, um hier zu studieren.“
Die Austauschschüler kommen von einem Mädchen- und einem Jungeninternat. Osward braucht mit dem Bus jedes Mal sechs Stunden für die 350 Kilometer bis zu seiner Familie. Die deutschen Schüler leben daher bei den Lehrern, wenn sie ihren Gegenbesuch in Sambia machen. Florian Brückner war im Vorjahr schon in Afrika. „Die Leute waren so interessiert und gastfreundlich. Ich habe mich direkt gefühlt wie ein Familienmitglied“, erinnert er sich.
Auch Osward nimmt von seiner ersten großen Reise viele Eindrücke mit nach Hause: „Ich habe gelernt, mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenzuleben. Es hat mir Spaß gemacht, ihnen auch etwas von meiner Kultur näherzubringen.“ Vom Fußballspiel auf Schalke, zu dem ihn seine Gastfamilie mitgenommen hatte, war er besonders begeistert.
Klimawandel steht im Zentrum des Austauschs
„Klimawandel und erneuerbare Energien waren zentrale Themen des Austauschs“, erzählt Guntram Seippel, der die Sambia-AG leitet und den Austausch organisiert. So waren auch alle Aktivitäten während der drei Wochen danach ausgerichtet.
Die Organisation „Germanwatch“ kam in die Schule, um mit den Schülern über Klimawandel zu reden, in der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen diskutierten sie über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt, und im Bergbaumuseum in Bochum lernten die Afrikaner eine für die Region typische Energieform kennen, die Kohle. Bei den Seminaren des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms (ESNA) bearbeiteten die Schüler Fragen des globalen Miteinanders und der globalen Verantwortung.
Baum als Zeichen für wachsende Partnerschaft
So wurde bei der Abschiedsfeier auch ein Baum gepflanzt „als Ausgleich für den CO2-Ausstoß während des Flugs“, erklärt der Lehrer. So ein Partnerschaftsbaum wurde an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule zum ersten Mal gepflanzt. „Wir wollen zeigen, dass die Partnerschaft wächst.“ Als letztes übergaben die Schüler den Gästen aus Sambia einen Solar-Kochtopf, den sie mit nach Afrika nehmen und zukünftig an der Schule verwenden können.
„Ich möchte mich bei der Schule, den Lehrern und den Gastfamilien für die tolle Zeit hier in Deutschland bedanken“, sagt Osward zum Schluss. An den Austausch wird er sich noch lange gerne erinnern.