Gladbeck. . Eine Gruppe von IGBCE-Ruheständlern hat die Erich-Fried-Schüler im Projekt „Übergang Schule und Beruf“ unter ihre Fittiche genommen.
- Arbeitserfahrende Ruheständler nehmen Erich-Fried-Hauptschüler unter ihre Fittiche
- Anhand praktischer Projekte lernen die Jugendlichen, Schulwissen sinnvoll anzuwenden
- Erfolgreiche Arbeiten sollen das Selbstwertgefühl steigern
Sie bauen Seifenkisten, Insektenhotels oder eine riesige Weihnachtskrippe: Dabei lernen die Hauptschüler viel Nützliches, das sie später im Beruf brauchen werden. Und zwar von arbeitserfahrenen Ruheständlern der IGBCE, die die Erich-Fried-Schüler vor gut einem Jahr unter ihre Fittiche genommen haben.
Seitdem machen sie die Hauptschüler in fünf unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften fit für die Welt nach der Schule. Wie das ambitionierte Projekt „Übergang Schule und Beruf“ funktioniert, erläuterten Initiator Walter Hüsshoff und Konrektor Christoph Hauptvogel jüngst im Wirtschaftsförderungsausschuss.
Das mit den Seifenkisten, zum Beispiel, ist ein gutes Beispiel: Wie man eine Fläche errechnet, das hatten die Schüler der 9./10. Klasse drauf. Wie man diese Zahlen aber in die Praxis umsetzt und daraus eine Kiste baut: „Das“, sagt Walter Hüsshoff, „konnten sie nicht.“ In der AG Holz/Technik haben die IGBCEler es ihnen gezeigt.
Schüler sind stolz auf ihr Produkt
Nicht nur die fertige Kiste rollt am Ende, auch ein anderes Lernziel wurde erreicht, das Hüsshoff und seinen Mitstreitern viel wichtiger ist: „Die Schüler sind stolz auf ihr Produkt, sie haben bewiesen, dass sie etwas können. Das steigert ihr Selbstwertgefühl“.
Konrektor Hauptvogel erklärt, warum das so wichtig ist. „Wir haben viele leistungsschwächere Schüler, die schon mit geringerem Selbstwertgefühl an unsere Schule kommen“, sagt er. Denn während andere Grundschüler auf Realschule oder Gymnasium wechseln, machen diese Kinder die Erfahrung, dass für sie „nur“ die Hauptschule bleibt. Die Lehrer dort bemühen sich dann, die Kinder wieder aufzubauen.
Gladbecker Firmen engagieren sich im Projekt
Und die Ruheständler der IGBCE tun das Ihrige dazu, um den „Kindern den Weg ins Leben zu ebnen“, sagt Hüsshoff. Dabei helfen renommierte Gladbecker Firmen, die Stadtverwaltung und Verbände. Womit auch ein weiteres Lernziel beabsichtigt ist. Den Schülern Berufswege und -möglichkeiten zu eröffnen, die sie bislang nicht in Betracht gezogen haben. Besuche bei Hightech-Firmen wie Lenord & Bauer oder im Suitbert-Haus der Caritas öffnen ihnen die Augen dafür, dass es in der Berufswelt mehr gibt als KFZ-Mechatroniker oder Friseurin.
Und die ersten Erfolge stellen sich ein, zählt Hüsshoff stolz auf: Ein Azubi wurde vermittelt an RS Rittel, ein Schüler macht sein Fachabi am Berufskolleg, um später Ingenieur zu werden. Die Firmen Dume, Kramwinkel und die RBH-Logistik haben ebenfalls Ausbildungsverträge mit Erich-Fried-Hauptschülern geschlossen. Hüsshoff: „Wir hatten im ersten Durchlauf 100-prozentigen Erfolg, das haben wir nicht für möglich gehalten.“