Gladbeck. . Einen Schritt in Richtung Supermarkt hat der Discounter Aldi-Nord bei der Umgestaltung seiner Filiale an der Horster Straße gemacht.
- Der Discounter Aldi-Nord hat seine Filiale an der Horster Straße umgestaltet
- Nach dem Gladbecker Vorbild sollen alle Niederlassungen bundesweit modernisiert werden
- Auf dem Parkplatz überwacht ein Privatunternehmen, dass die Parkzeit nicht überschritten wird
Aldi-Nords „Markt der Zukunft“ steht in Gladbeck. Nach dem Vorbild der Filiale an der Horster Straße 55A sollen sukzessive alle bundesweit aktuell 2339 Niederlassungen des Discounters umgestaltet werden. An der Horster Straße dauerte der Umbau nur ein paar Tage – die Filiale mit einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern war erst vor einem Jahr eröffnet worden und präsentierte sich ohnehin schon moderner und optisch ansprechender als andere Aldi-Nord-Märkte.
Mit Kaffee im Laden unterwegs
Auf den ersten Blick schon fällt ins Auge: Manche Warengruppen sind „gewandert“. Das deutlich vergrößerte Angebot an Brot, Brötchen und Co., nach dem Vorbild der Supermärkte hinter Glastüren ansprechend präsentiert, gibt’s jetzt gleich am Eingang. Vielleicht um den Appetit auf die Backwaren oder die Snacks zum Sofortverzehr anzuregen, können sich die Kunden direkt daneben Espresso, Milchkaffee, Latte Macchiato oder Cappuccino zapfen. Für den heißen Becher gibt’s eine Halterung am Einkaufswagen.
Die Gänge sind angenehm breit, führen auch nicht mehr nur geradeaus, sondern auch quer, es ist hell, das Angebot an Obst und Gemüse – jetzt weit hinten zu finden – ist gewachsen. Die meisten Tiefkühltruhen sind verschwunden. Nach Fertiggerichten, Eis, Fleisch, Fisch, Torten etc. müssen Kunden jetzt nicht mehr „tauchen“, die Waren werden ihnen auf Augenhöhe, in Tiefkühlschränken also, angeboten. Das große Weinsortiment wird optisch deutlich ansprechender präsentiert.
Vorbei auch die Zeiten der schier endlos langen Wühltische mit den Wochenangeboten, die in der Regel einen eher zerrupften Eindruck machten. Jetzt präsentiert Aldi das Gros dieser Waren auf kleinen quadratischen „Wühlinseln“. Vielleicht lässt sich das Durcheinander, das die Kunden dort im Laufe eines Tages hinterlassen, auf diese Weise zwischendurch immer mal wieder besser richten.
Alles in allem macht Aldi-Nord mit dem neuen Konzept optisch einen Schritt in Richtung Supermarkt, auch wenn die Waren in Pappkartons nach wie vor den Discounter erkennen lassen.
Nicht ganz so einladend wie der neugestaltete Markt im Inneren wirkt das große Schild auf dem Parkplatz. An Hinweise, die auf die Parkscheibenpflicht auf den Parkflächen an Supermärkten und Discountern hinweisen (und an die sich kaum jemand hält), haben sich Kunden gewöhnt. Aldi-Nord geht an seinem „Vorzeigemarkt“ an der Horster Straße einen Schritt weiter. Das Unternehmen hat eine private Parkraum-Überwachungsfirma beauftragt, deren uniformierte Mitarbeiter darauf achten, dass die Parkzeit nicht überschritten wird, Autofahrer die kostenlose innenstadtnahe Parkmöglichkeit also nicht für andere Einkäufe als bei Aldi nutzen. Wer erwischt wird, muss 30 Euro bezahlen.