Gladbeck. Fünfzehn Verwaltungsmitarbeiter sind bereits nach Recklinghausen umgezogen. Dietmar Chudaska verlegt bald seinen Amtssitz ins Nachbargebäude

  • Fünfzehn Verwaltungsmitarbeiter sind bereits nach Recklinghausen umgezogen
  • Superintendet Dietmar Chudaska verlegt seinen Amtssitz ins Nachbargebäude
  • Nachmieteranfragen für die Büroflächen sind herzlich willkommen

Die konkrete Entscheidung, wie die Zukunft des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses aussehen wird, steht noch aus. Fest steht aber bereits, dass sich in einer weiteren evangelischen Institution in der Stadtmitte deutliche Veränderungen vollziehen: Das Haus der Evangelischen Kirche an der Humboldtstraße 13 wird künftig nur noch wenig evangelische Kirche beherbergen und sich großteils „profanen“ Mietern öffnen.

Die zweite Etage ist bereits leer, denn die 15 dort beschäftigten Verwaltungsmitarbeiter sind nach Recklinghausen umgezogen. Dort ist jetzt das komplette Kreiskirchenamt zur Verwaltung der Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen an der Limperstraße untergebracht.

Zur Erinnerung: Die Fusion der Kreiskirchenämter war bereits 2011 beschlossen und umgesetzt worden, wobei eine Dependance in Gladbeck verblieb – die jetzt nicht mehr besteht. Hintergrund der weiteren Zentralisierung in Recklinghausen sei die Einführung der doppelten Buchführung. „Dafür brauchen wir eine Verwaltungseinheit, die groß genug ist, um diese Aufgabe arbeitstechnisch zu bewältigen“, erklärt Superintendent Dietmar Chudaska. Mit gut 50 Leuten sei in Recklinghausen nun die vorbereitende Projektphase (Schulungen etc.) angelaufen, mit dem Ziel, am 1. Januar 2018 die ersten Posten im neuen Buchführungssystem einzugeben. Vorteil: Die doppelte Buchführung stelle die Werte der Güter der Kirchenkreise realistischer dar, „da künftig beispielsweise auch Abschreibungen in der Bilanz berücksichtigt werden“.

Grundsatzbeschluss 2011 gefasst

Vermutungen, dass die Zentralisierung der Verwaltung auch Signal dafür sein könnte, dass die Fusion der Kirchenkreise vorbereitet wird, erteilt Chudaska ein klares Dementi: „Die Fusion ist zurzeit kein Thema.“ Konkrete Planungen dazu liegen so weiter auf Eis, denn ein unumkehrbarer Grundsatzbeschluss zur Fusion war 2011 auch von der Synode gefasst worden.

Zurück zum Haus der Kirche: Fest steht hier, dass die komplette dritte Etage zum Jahreswechsel ebenfalls frei werden wird, denn auch der Superintendent zieht mit seinem Mitarbeiterstab um, über die Humboldtbuchhandlung ins benachbarte Haus Nr. 15, das ebenfalls dem Kirchenkreis gehört. In der ersten Etage bleiben so noch die Verwaltung der Kirchengemeinde sowie die Ev. Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung und die Fachberatung für Tageseinrichtungen für Kinder zurück.

Apropos Tageseinrichtung: Je nach weiterer Bauplanung für den angedachten neuen Kindergarten an der Christuskirche könnten weitere Mieter aus dem Haus der Kirche abwandern. Denn bei Abriss des Bonhoeffer-Hauses und Errichtung eines großen Gebäudeensembles wären auch integrierte Räume für Verwaltungsbereiche denkbar.

Abriss ist keine Alternative

Das Haus der Kirche selbst abzureißen, um etwa mehr Platz für die Neubaupläne zu schaffen, sei keine Alternative, „die Substanz des Gebäudes ist zu gut“, so Chudaska. Interessant dazu: Dieser Besitz des Kirchenkreises steht auf dem Grund der Ev. Gemeinde. Der Superintendent ist guten Mutes, zügig Mieter für die leerstehende zweite und bald vakante dritte Etage mit etwa je 300 Quadratmetern Fläche in exponierter zentraler Lage zu finden. „Eventuell haben Rechtsanwälte oder Ärzte Interesse“, Anfragen seien herzlich willkommen.