Gladbeck. . Kulturausschuss beschließt Investition zur Nutzung des Ehrenmals. Via Internet können bald vor Ort auch alleverwitterten Namen abgerufen werden.

Der Kulturausschuss der Stadt hat beschlossen, dass ein Stück lokaler Geschichte für moderne Informationskanäle stärker geöffnet wird. Am deutlich verwitterten Mahnmal in Wittringen wird eine Hinweistafel angebracht, die einen QR-Code aufweist, der mit dem Smartphone gescannt werden kann.

Nutzer können dann nachlesen, was der Zahn der Zeit bereits vom Ruhrsandstein gelöscht hat. Konkret sind das alle rund 1430 Namen, die einst auf den Steintafeln verzeichnet waren. Namen der im I. Weltkrieg (1914-18) wie auch im Deutsch-Französischen-Krieg (1870/71) und sogar des Befreiungskrieges (von Napoleon 1813-15) gefallenen Gladbecker Söhne, Väter, Großväter oder Onkel, deren Familien und Nachfahren noch heute oft in der Stadt leben.

Wer hier bisher nach Vorfahren recherchieren wollte, wurde oft enttäuscht, denn große Teile der Steintafeln sind stark verwittert und die Namensgravuren verschwunden.Nicht unwiederbringlich, denn im Stadtarchiv sind die vollständigen Listen erhalten.

QR-Code wird mit dem Smartphone ausgelesen

Auf diese kann dann bald komfortabel direkt vor Ort via Internet über den QR-Code zugegriffen werden. Nach WAZ-Bericht, gemeinsamem Antrag von SPD und Grünen sowie jetzigem Beschluss ist dann bald auch Info abrufbar zur wechselvollen Geschichte des Mahnmals selbst, das heute ja auch allen Opfern von Krieg und Diktatur sowie der Deserteure gedenkt.

Im kommenden Jahr soll die Hinweistafel angebracht werden, die mit geringerem vierstelligem Betrag deutlich günstiger ist als eine Renovierung, die sicher einer sechsstellige Summe bedurft hätte.