Gladbeck/Essen. . Räuberische Erpressung, Diebstahl, Einbrüche. Der Gladbecker hat sich vieles zu schulden kommen lassen. Er sei skrupellos gewesen, so der Angeklagte.

  • Seine Drogensucht habe ihn zu den Straftaten getrieben, so der Angeklagte
  • Doch die Richterin helt sich bei der Urteilsfindung an ein erstelltes Gutachten
  • Demnach ist der junge Gladbeck voll schuldfähig

Als Drogenjunkie will ein 22-jähriger Gladbecker vor Gericht dastehen. Er berichtet von seinem großen Konsum an Kokain und, und und.... Er erhofft sich wohl ein milderes Urteil von der XVII. Strafkammer am Landgericht Essen, lieber noch eine Therapie statt Strafe. Es hilft alles nichts, das Gericht folgt Gutachter Dr. Frank Sandlos, der keine Drogensucht feststellen konnte, die die Schuldfähigkeit einschränkt.

Für seine zahlreichen Straftaten, u.a. räuberische Erpressung, mehrfacher Diebstahl, Hauseinbrüche, Computerbetrug, (wir berichteten), begangen hauptsächlich im Dezember 2015, verurteilte das Gericht den jungen Mann zu vier Jahren Haft. Staatsanwalt Pepperhoff hatte sogar für sechs Jahre verlangt.

„Kreuz und quer“ habe er Drogen genommen, schon mit 17 Jahren begonnen. „Ich wurde skrupellos“, das schrieb der Angeklagte in einem Brief an die Drogenberatung, den die Richterin Julia Wennekamp am zweiten Verhandlungstag vorlas. „Ich war völlig dicht“, beschrieb er seinen Zustand bei mancher Straftat.

„Es magelt an konkreten Auffälligkeiten“

„Dafür gibt es keine Anhaltspunkte zum Tatzeitpunkt“, erklärte dagegen Dr. Sandlos. Auch die Zeugen merkten wohl nichts davon. „Es mangelt an konkreten Auffälligkeiten“, so der Sachverständige. Zwar habe der Angeklagte einen Hang zu Suchtmitteln, aber dissoziale Verhaltensmutter habe er schon vor Beginn seines Drogenkonsums gezeigt.

Die Kammer verurteilte schließlich den Angeklagten. U.a. dafür, dass er im Juli 2015 auf dem Hof Overgönne einen 24-Stunden Milchautomaten aufhebelte und 250 Euro einsteckte. Schwer traf es auch den 89-jährigen Rentner, in dessen Haus an der Feldhauser Straße in Bottrop der 22-Jährige durchs Kellerfenster eingestiegen war, den Autoschlüssel stahl und mit Mercedes des alten Herrn davon fuhr.

Mit der Schreckschusspistole bedroht

Bis heute leidet eine Mitarbeiterin, die am 11. Dezember im Kiosk am Scheideweg überfallen wurde, unter dem Überfall, bei dem sie von dem Angeklagten mit einer Schreckschusspistole bedroht wurde.

„Pech“ hatte der 22-Jährige, als er einen Parkscheinautomaten an der Humboldtstraße knacken wollte. Mit dem gestohlenen Mercedes fuhr er gegen den Automaten, lud ihn ein, um den Inhalt auf dem Gelände eines Rudervereins an der Lippe in Ruhe aufzuhebeln. Da musste er feststellen, dass die Geld-Kassette am Tatort liegen geblieben war....