Gladbeck. Der CDU-Politiker Karl Arnold war von 1947 bis 1956 Regierungschef des neuen Bundeslandes. 1967 wurde die Straße in Rentfort-Nord nach ihm benannt.
Sie ist klein, aber fein und besticht durch viel Grün: Die Karl-Arnold-Straße in Rentfort-Nord, zwischen Berliner Straße und Mesterfeld gelegen, die an den ersten frei gewählten Ministerpräsidenten des gerade 70 Jahre alt gewordenen NRW erinnert.
Die Karl-Arnold-Straße, nur knappe 300 Meter lang, und ihre Wohnbebauung entstanden Anfang der 70er Jahre. Geplant wurde sie bereits ab 1965, als Gladbecks Stadtväter den Bau des neuen Stadtteils Rentfort-Nord beschlossen. Geprägt ist die Straße von Bungalows, eine bevorzugte Einfamilienhausbebauung jener Zeit, sowie – der sozialen Durchmischung wegen – an der Ecke Berliner Straße mit zwei Hochhäusern.
Benannt nach Karl Arnold wurde die Straße im Oktober 1967. Sie erinnert somit an den CDU-Politiker, der im Dezember 1946 erster frei gewählter Ministerpräsident des gerade im August gegründeten NRW wurde. Arnold löste Dr. Rudolf Amelunxen ab, der noch von der britischen Besatzungsmacht eingesetzt worden war.
Arnold stammt aus dem oberschwäbischen Landkreis Biberach, wo er 1901 geboren wurde und zunächst eine Schuhmacherlehre absolvierte, später an einer Sozialen Hochschule studierte. Zeitlebens sah er sich als christlichen Sozialisten, betätigte sich auch hauptberuflich als christlicher Gewerkschafter. Nach dem Krieg war er mit Hans Böckler einer der Gründer des DGB.
1945 beteiligt sich Arnold an der CDU-Gründung, ein Jahr später wurde er OB von Düsseldorf, wo er schon länger lebte. 1947 dann die Wahl zum NRW-Ministerpräsidenten verschiedener Koalitionen (bis 1956). Zweimal wurde er wiedergewählt, prägte entscheidend das junge NRW. 1956 wurde er durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt. Für die Wahl 1958 trat er wieder als CDU-Spitzenkandidat an, starb jedoch eine Woche vor der Wahl im Alter von 57 Jahren.