Gladbeck. . „Einfach happy!“ So beschreibt Caroline Masson, Profigolferin aus Gladbeck, ihre Gemütslage kurz vor dem Start bei den Olympischen Spielen in Rio.
- Caroline Masson möchte beim olympischen Golfturnier vorne mitmischen
- Im Golf sei immer alles möglich, sagt die 27-jährige Gladbeckerin
- Außerdem will sie in Rio andere Sportarten gucken
Olympia! Der große Traum fast aller Sportler geht für die Gladbeckerin Caroline Masson bei den Spielen in Rio de Janeiro in Erfüllung. Die 27-jährige Profigolferin, die sich zurzeit noch in ihrer Wahlheimat Orlando auf den Start im Zeichen der fünf Ringe vorbereitet, bekennt in einem Interview mit dem Deutschen Golf-Verband (DGV), dass sie „einfach happy“ sei, dabei zu sein. „Es wird“, so Caroline Masson, „ein ganz großes Highlight und eine tolle Erfahrung.“
Solheim-Cup-Gewinnerin
Das Golfspielen wurde der Gladbeckerin nicht in die Wiege gelegt. Vielmehr stammt sie aus einer Tennisfamilie. Ungeachtet dessen fing sie schon im Alter von zehn Jahren mit dem Golfspielen an. „Am Anfang“, hat Caroline Masson einmal verraten, „war ich vom Golf auch nicht so begeistert, aber durchs Training lief es immer besser. Wenn man Erfolg hat, kommt der Spaß von ganz allein.“
Erfolge und Spaß stellten sich schnell ein. Bereits mit 15 Jahren wurde sie erstmals für das Nationalteam nominiert. Ende 2009 schließlich, nachdem sie am Ratsgymnasium ihr Abi gebaut und in den USA ein Studium begonnen hatte, sicherte sich Masson dank ihres Sieges bei der LET Qualifying School die Startberechtigung für die europäische Tour. Inzwischen ist die Gladbeckerin auf der bedeutenderen US-Tour unterwegs, ihre bisher größten Erfolge feierte sie 2012 mit dem Gewinn der Südafrika Open und ein Jahr später als Mitglied des siegreichen europäischen Teams im Solheim Cup.
Nun startet Caroline Masson für Deutschland bei Olympia. Genauer: ab dem 17. August. „Das“, so die 27-Jährige in dem DGV-Gespräch, „ist ein bisschen wie Weihnachten. Olympische Spiele sind einfach so etwas Besonderes.“ Die Gladbeckerin möchte versuchen, vorne mitzumischen. Die Frage nach ihren Medaillenchancen beantwortet sie mit diesen Worten: „Das ist das Coole am Golf, es ist immer alles möglich.“ Alle würden das Ziel haben, eine Medaille gewinnen. Man brauche diese eine Woche, vielleicht die Woche seines Lebens. „Aber wenn es dann klappt“, so Caroline Masson, „habe ich sicher auch die Möglichkeit, eine Goldmedaille zu gewinnen.“ Sie werde das olympische Turnier vielleicht etwas aggressiver angehen als ein normales.
Die einmalige Gelegenheit, vielen anderen Sportlern zuzuschauen und sie kennenzulernen, möchte Caroline Masson in Rio de Janeiro nutzen. Sie wird sich also nicht nur den Finaltag des Herren-Golfturniers anschauen, sondern auch mal hier und da umgucken. Die Gladbeckerin: „Ich komme ja aus einer Tennisfamilie und will mir unbedingt Tennis anschauen. Und dann natürlich die klassischen Leichtathletikdisziplinen. Das ist so etwas, was man leider nur noch selten im Fernsehen sieht, aber der Ursprung der Olympischen Spiele ist.“
Wie ist es eigentlich um ihre aktuelle Form bestellt? Unlängst erreichte Caroline Masson bei den British Open in Milton Keynes den 25. Platz. Dabei bewies sie Nervenstärke und rollte das Feld nach einer denkbar schwachen ersten Runde von hinten auf. Sie habe das ganze Jahr sehr solide gespielt, sagt Masson. Und weiter: „Ich habe mich sehr häufig fürs Wochenende in gute Positionen gebracht, aber in den letzten Wochen bekomme ich die Ergebnisse einfach nicht zusammen. Dennoch bin ich mit meinem Spiel eigentlich sehr zufrieden.“ Sie brauche einfach mal eine Woche, in der es besser zusammenläuft. „Dann“, ist sich die Gladbecker Olympiateilnehmerin sicher, „bin ich auch wieder vorne mit dabei.“