Gladbeck. . Mit dem Appelatenfest und dem Sommer-Open-Air-Festival stehen im September in Gladbeck zwei Großveranstaltungen an. Umfrage zum Thema Sicherheit.
- Die Anschläge der vergangenen Wochen haben die Gladbecker verunsichert
- Viele wünschen sich mehr Schutz zum Beispiel durch mehr Kontrollen
- Vom Feieren wollen sie sich aber auf keinen Fall abhalten lassen
Zwei Großveranstaltungen stehen im September in Gladbeck an. Beim Appeltatenfest (3./4. September) werden sich Einheimische und Gäste durch die Innenstadt schieben, und mit dem „WDR2 Sommer Open Air“ (10. September) steht sogar ein echtes Musikfestival vor der Tür. Doch wie groß ist die Freude bei den Gladbeckern, besonders angesichts der Anschläge der vergangenen Wochen? Wie zuversichtlich sind sie, in Sicherheit feiern zu können?
Eine Umfrage zeigt: Viele wünschen sich stärkere Kontrollen und Überprüfungen von Gepäckstücken bei Konzerten und Stadtfesten. Das Bedürfnis, genau zu wissen, was um einen herum passiert, ist spürbar gestiegen – die Gewalttaten der vergangenen Monate haben Spuren hinterlassen.
Mancher zweifelt: Bringen die verschärften Kontrollen überhaupt etwas? Kann man einen Anschlag verhindern, wenn es der Täter wirklich darauf anlegt? Das sind wichtige Fragen, mit denen sich vor allem Festivalbesucher momentan beschäftigen.
Man liest und verfolgt die Geschehnisse in den Medien
„Es ist schon so, dass man sich seine Gedanken macht. Man liest und verfolgt die Geschehnisse in den Medien, und ist erschüttert“, sagt Marco Sauerwein, der gerne Konzerte besucht.
„Wenn ich alleine an die Kontrollen in den Fußballstadien denke, frage ich mich, wie manche Besucher Pyrotechnik hinein bekommen.“ Schärfere Kontrollen müssten nach seiner Meinung ohne Umschweife her, Sicherheit habe in jedem Fall Vorrang vor Komfort. Sauerwein glaubt, dass es auf keinen Fall etwas bringen würde, sich zu Hause einzuschließen, da Anschläge überall passieren könnten.
„Wenn etwas passiert, dann passiert es. Wenn Leute Waffen durch die Kontrollen bringen wollen, dann machen sie es auch“, sagt Dominik Thun (20). „Die Überprüfungen müssen aber gemacht werden, sie sind notwendig“, ergänzt er nachdenklich. Vor allem bei den größeren Festivals wäre das Weglassen der Kontrollen fatal.
Durchsuchungen sinnvoll
„Wenn man Veranstaltungen zu 100 Prozent sicher machen wollte, müsste man sie gänzlich ausfallen lassen“, betont Janina Neuhäuser. Die 17-Jährige meint auch, dass die Polizei ein Auge auf Taschen und Rucksäcke haben sollte, Besucher komplett zu durchsuchen sei aber vermutlich nicht leistbar.
Michael Franz ist Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. „Wir beurteilen jede Veranstaltung und erstellen ein Sicherheitskonzept. Die Weltereignisse bleiben nicht ohne Folgen. Gewisse Faktoren fließen in die Gefährdungsbewertung mit ein.“
Das wichtigste sei zu zeigen, dass die Polizei vor Ort präsent sei und auch präventiv eingreifen könne. „Wir möchten jedem Besucher einer Großveranstaltung ein Sicherheitsgefühl geben.“ Vorbereitungen würden je nach Einsatz entsprechend getroffen.