Gladbeck. . Wichtigster Grund, sich um private Vorsorge zu kümmern: Die gesetzliche Rente alleine wird nicht reichen.
- Viele Menschen vertrauen nicht mehr darauf, von ihrer gesetzlichen Rente leben zu können
- Welche Investitionen sich lohnen können, erklärt Wilhelm Overholz (Sparkasse)
- Niedrigzinsphase sollte nicht zum Nichtstun verleiten
Reisen, Sport treiben, Einkaufen und das Zuhause verschönern – rund 32 Prozent (760 Euro) des verfügbaren Haushaltseinkommens geben die Gladbecker, wie alle Deutschen, im Durchschnitt Monat für Monat laut dem Statistischen Bundesamt für diese Aktivitäten aus. Ob das auch noch im Ruhestand mit der Rente möglich ist?
Dazu gibt Wilhelm Overholz, Leiter des Vermögensmanagements der hiesigen Sparkasse, Antworten Er erklärt, warum die private Altersvorsorge sinnvoll ist und gibt Tipps, was zu beachten ist, damit die Rente reicht.
1
Wichtigster Grund, sich um private Vorsorge zu kümmern: Die gesetzliche Rente alleine wird nicht reichen. Während früher die Rente in der Regel 70 Prozent des Netto-Gehalts betrug, gehen die Schätzungen des Deutschen Instituts für Altersvorsorge nur noch von 59 Prozent bis 2030 aus.
2
Sparen trotz Niedrigzinsphase: 45 Prozent der Deutschen macht die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorgen. Doch Nichtstun ist keine Lösung. Finanz-Experten haben das Problem inzwischen analysiert und können Perspektiven angeben.
3
Mehr als zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) haben laut Umfrage Maßnahmen für die eigenen finanzielle Absicherung in die Wege geleitet oder planen, dies zu tun. Die Top 5 der Investitionen: Selbstgenutzte Immobilie (52 Prozent), Rentenversicherung (27 Prozent), Bausparvertrag (27 Prozent), Lebensversicherung (25 Prozent), fremdgenutzte Immobilie (25 Prozent).
4
Beizeiten anfangen. Kaum ein junger Mensch zwischen 14 und 29 Jahren gibt beim Vermögensbarometer an, dass die gesetzliche Rente ausreichend sein wird. Aber immer mehr geben ihr Geld lieber aus, statt vorzusorgen (aktuell 50 Prozent). Dabei gilt: Je jünger man mit der Altersvorsorge beginnt, desto mehr Geld gibt es im Alter.
5
Ein Beispiel, wie sich nur wenige Prozentpunkte mehr bei der Rendite auf den langfristigen Vermögensaufbau auswirken. Bei einem monatlichen Sparbetrag von 100 Euro erhalten Anleger bei klassischen Sparformen mit einer Null-Verzinsung nach zehn Jahren 12 000 Euro. Anleger, die in einen Wertpapier-Sparplan (Wertpapiere und Investmentfonds) investieren und damit eine Rendite von sechs Prozent erwirtschaften, sparen 16 766 Euro an. Die Renditeannahme von sechs Prozent beruht auf langjährigen historischen Durchschnittswerten für Aktien.
6
Wie immer das Geld angelegt wird, auf jeden Fall gilt eine Grundregel: Je höher die Renditechancen sind, desto höher ist auch das Risiko. Aktien können zwar schwanken. Über einen langfristigen Sparhorizont glätten sich jedoch die Hochs und Tiefs. „Die Wertentwicklung ist deutlich chancenreicher“, beschreibt Wilhelm Oberholz.