Gladbeck. . Lisanne Meis spielt seit einem Jahr bei den TV Gladbeck Giants. Die 19-Jährige will in der 2. Liga noch viel lernen, um irgendwann ihr großes Ziel zu erreichen: Die Volleyball-Bundesliga

  • Schon 15 Jahren ging Meis nach Münster ins Sportinternat
  • Bei den Giants geht sie nun in ihr zweites Jahr
  • Mit Mitte 20 will sie den Sprung in die Bundesliga schaffen

Sie ist gerade mal 19 Jahre alt und steht doch schon selbstbewusst auf eigenen Beinen: Lisanne Meis. Bereits mit 15 Jahren verließ die talentierte Volleyballspielerin ihr Elternhaus in Borken und suchte ihr Glück in Münster auf dem Sportinternat. Nach drei Jahren und mit dem Abitur in der Tasche ging für sie die Reise weiter. Und endete erst einmal bei den TV Gladbeck Giants.

Lisanne Meis hat in den Jahren in der Fremde schon viel erlebt. In Münster spielte sie zwar wie nun beim TVG in der 2. Liga, doch war sie unter Gleichaltrigen. „Dort war alles schon sehr professionell orientiert. Aber es waren keine gestandenen Spieler in der Mannschaft“, sagt Lisanne Meis. „Dort musste ich auch jüngeren Spielerinnen schon etwas beibringen.“

In Gladbeck ist das etwas anders. Bei den Giants zählen auch erfahrene Spielerinnen zum Kader. Meis: „Von ihnen kann ich mir viel abschauen, kann viel lernen.“ Das gehört auch zum Konzept des Klubs. „Wir streben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen an. Bei uns sollen sich die jungen Spielerinnen weiterentwickeln“, sagt Andreas Packeisen, der Geschäftsführer der Volleyball-Abteilung des TV Gladbeck.

Doch in der Sportlandschaft Nordrhein-Westfalens ist der TV Gladbeck ja nicht der einzige Volleyball-Klub, der auf Bundesebene Mannschaften ins Rennen schickt. Andreas Packeisen zählt gleich sieben Konkurrenten. Im Ruhrgebiet sind die Giants jedoch die einzigen Vertreter in den beiden höchsten Ligen Deutschlands. Und sie gehen mittlerweile auch schon in die siebte Saison in der 2. Liga.

Guter Ruf bei jungen Spielerinnen

Es hat sich herumgesprochen, dass sich die jungen Frauen in der Artur-Schirrmacher-Halle beim Training und Spiel gut entfalten. Aber das bringt natürlich auch nach Ende jeder Saison Probleme mit sich. Einige Spielerinnen bekommen noch bessere Rahmenbedingungen oder Perspektiven geboten, so dass sich Andreas Packeisen und die Trainer dann wieder nach neuen Talenten umschauen müssen.

Zweimal wurden die Giants in der 2. Liga Vizemeister, dann gab es einen personellen Umbruch in der Mannschaft. „Es blieben nur vier Spielerinnen nach der damaligen Saison übrig“, sagt der Geschäftsführer. Die Suche war anstrengend, verlief aber bekanntlich erfolgreich. Zu den Neuen gehörte eben auch Lisanne Meis. Packeisen: „Sie wurde uns vom USC Münster empfohlen. Und sie war zwar jung, aber auch schon zweitligaerfahren.“

Lisanne Meis hat sich indes schon einiges von ihren Mitspielerinnen abgeguckt. „Die Erfahrenen haben eine gewisse Ausstrahlung auf dem Feld. In stressigen Situationen bringen sie einen zur Ruhe.“ Lea Hildebrand, Jil Döhnert oder Sina Kostorz sind zum Beispiel solche Spielerinnen. Döhnert war schon Deutsche Meisterin, Kostorz bereits Juniorinnen-Weltmeisterin. Meis: „Bei ihnen kann ich mir in einigen Situationen anschauen, wie man sich auf dem Feld verhält.“

In dem einen Jahr in Gladbeck hat sich die 19-Jährige schon ganz gut entwickelt. Und unter dem neuen Trainer Til Kittel, der zuvor Assistenztrainer der Erstligamannschaft des USC Münster war, wird sie noch mehr lernen können. „Er kann mir viel beibringen, vor allem technisch“, sagt Lisanne Meis. „Er ist der richtige Trainer.“ Denn sie hat auch ein persönliches Ziel: Mit Mitte 20 spätestens erstligareif sein. Und die 19-Jährige ergänzt selbstbewusst: „Ich will selbst noch weiterkommen.“ In Gladbeck ist sie damit zunächst einmal an der richtigen Adresse. Bei den Giants stimmen die Rahmenbedingungen für ambitionierte Nachwuchsspielerinnen.