Gladbeck. . 20-Jähriger trat vor zwei Jahren in SPD ein. Er plädiert dafür, mehr junge Leute für die Politik zu mobilisieren. Jugendrat war eine gute Schule.

  • MIt 18 Jahren trat der junge Gladbecker schon in die SPD ein
  • Heute gehört er dem Vorstand der Jusos in der Stadt an, ist deren Pressesprecher
  • Auf Kreisebene macht Tix in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung AfB mit

„Mama, Papa, ich bin jetzt Sozialdemokrat.“ Ups, so eine bedeutende Grundsatzentscheidung fürs weitere Leben hören Eltern heute wohl nicht allzu häufig. Jugend und Politik – da geht nicht so viel.

Aber es gibt sie eben doch, die jungen Menschen, denen es wichtig ist, sich politisch zu engagieren. Dustin Tix (20) gehört dazu. Und es war beileibe keine Entscheidung aus einer Laune heraus, die er den Eltern nach dem Abi am Heisenberg vor zwei Jahren offiziell verkündete. Der damals 18-Jährige, seit der achten Klasse politisch interessiert, hatte lange überlegt, welche Partei für ihn die richtige sein könnte. CDU, Grüne oder SPD? „Ich habe mir alle genau angeguckt“, sagt der heute 20-Jährige.

Dass die Wahl schließlich auf die Sozialdemokraten fiel, hatte mit dem großen Vorbild Willy Brandt zu tun, ebenso mit den Grundwerten Solidarität und Gerechtigkeit und der Bildung als zentralem Thema, am Ende war’s ein „Bauchgefühl“. Das hat ihn nicht getäuscht.

Die vergangenen zwei Jahre haben den Studenten – Ausbildung zum Industriekaufmann bei der ELE parallel zum Studium in Business Administration – in seiner Entscheidung bestätigt. Heute gehört er dem Vorstand der Gladbecker Jusos an, ist deren Pressesprecher. Auf Kreisebene macht Tix in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung AfB mit, ist stellv. Vorsitzender.

Politik der kleinen Schritte

Lehrreich war die Zeit aber auch. „Man glaubt ja, die Welt verändern zu können, wenn man jung ist“, sagt der 20-Jährige. Dass politische Arbeit aber in vielen kleinen Schritten erfolgt, war die ernüchternde Erkenntnis nach wenigen Monaten. Entmutigen ließ Tix sich nicht. Auch nicht, als der Wahlkampf für den SPD-Bürgermeisterkandidaten in Herten, für den sich auch Gladbecker Jusos engagierten, keinen Erfolg brachte.

Jung, Genosse . . . was sagt der Politik-Nachwuchs zur Stimmung in der großen SPD? „Wir sollten uns nicht kleiner machen, als wir sind. Eher nach vorn als zurückblicken“, fordert Tix selbstbewusst. Ein bisschen mehr nach links rücken dürfte die SPD übrigens auch, findet er. Und sie sollte nicht nur auf Personen setzen, oder die Kanzlerkandidatenfrage endlos diskutieren, sondern über Inhalte reden.

Junge Leute müssen sich aktiv in die Politik einbringen

„Junge Leute müssen mobilisiert werden“. Nicht nur, damit sie wählen gehen, sondern damit sie sich aktiv in die Politik einbringen. Für Tix war übrigens der Jugendrat, dem er fünf Jahre angehörte, eine gute Schule, um sich auszuprobieren in der Politik. Rhetorik, Debattenführung, Präsentation eigener Ideen – das alles hat er dort gelernt. Wer weiß, wozu es gut sein wird: Dustins Berufswunsch in der 8. Klasse lautete: „Bürgermeister“.