Gladbeck/Bottrop. . Nach dem zweiten Weltkrieg riefen Gladbecker Hobbyflieger 1951 den Fliegerclub ins Leben. Gestartet wurde mit einem selbstgebauten Holzsegler .

  • Seit 65 Jahren schon sind die Mitglieder begeisterte „Luftikusse“
  • WAZ Redaktion und Verein verlosen anlässliche des Jubiläums einstündigen Freiflug
  • Gewinner muss volljährig sein und darf natürlich keine Flugangst haben

„Die Freiheit, wie ein Vogel zu fliegen und sich in der Materie Luft ohne Motorkraft zu bewegen, das ist ein unglaublich schönes Gefühl, das man selbst erleben muss“, sagt „Luftikus“ Klaus Berger zu seiner Leidenschaft, als Segelflieger in den blauen Himmel aufzusteigen.

Für einen glücklichen WAZ-Leser kann sich ebenfalls der Traum vom Fliegen kreuz und quer über die Heimatstadt erfüllen, denn anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Fliegerclubs Gladbeck und Kirchhellen verlost die Redaktion mit dem Verein einen etwa einstündigen Freiflug (siehe Text unten).

Luftsprünge vom Karnickelberg

Nach dem zweiten Weltkrieg riefen Gladbecker Hobbyflieger, kurz nachdem das Segelfliegen in Deutschland wieder erlaubt wurde, am 17. Juli 1951 den Fliegerclub ins Leben. Gestartet wurde mit einem selbstgebauten Holzsegler (SG 38), der in seiner sehr offenen Bauweise noch stark an die ersten Apparate der Flugpioniere erinnerte. Die ersten Luftsprünge erfolgten vom Karnickelberg in Kirchhellen und in einer Kiesgrube, bevor der Verein den geregelten Flugbetrieb im Frühjahr 1952 zunächst am Flughafen Mülheim aufnahm. Ab 1959 wurde der Vereinssitz samt Geschwader auf den bis heute genutzten Flugplatz „Schwarze Heide“, zwischen Kirchhellen und Hünxe, verlegt.

Quasi ein Zurück zu den Wurzeln, da auf dem Feldflugplatz schon in den 1940er Jahren Windenstarts mit Seglern erfolgten. Wobei der Fliegerclub selbst seinen Ursprung im „Flugsportverein 1930“ hat, der vom Rauhen Hang in den Borkenbergen (Haltern) mit selbstgebautem Gerät 1931 startete. Der zusammengeleimte und bespannte Bausatz einer „Zögling 33“, die von Oberbürgermeister Dr. Jovy feierlich auf den Namen „Jäger der Lüfte“ getauft wurde.

„Der Verein besitzt vier Segelflugzeuge“

Fluggerät, das mittlerweile freilich längst von modernen Segelflugzeugen aus Kunststoff abgelöst wurde. „Der Verein besitzt vier Segelflugzeuge, die sowohl für den Schulbetrieb als auch für den ambitionierten Streckenflug genutzt werden. Alle Flugzeuge sind mit dem höchsten Sicherheitsstandard inklusive Kollisionswarngerät für die allgemeine Luftfahrt ausgerüstet“, weiß Klaus Berger, stellvertretemder Vorsitzender des Fliegerclubs, zu berichten.

Entgegen häufiger Meinung sei das Segelfliegen kein unerschwingliches Hobby. „Im Tennisclub zu spielen kann teurer sein“, meint Klaus Berger. Bei Nutzung der Vereinsflugzeuge müsse ein durchschnittlich häufig fliegender Erwachsener mit Kosten von 800-900 Euro pro Jahr rechnen, ein Jugendlicher mit etwa 600 Euro. Bei Nutzung des Motorseglers seien die Kosten etwas höher.

„Die Ausbildung erfolt ehrenamtlich“

„Etwa 50 aktive Piloten und ebensoviele passive Mitglieder hat der Verein“, berichtet Berger weiter. Bereits im Alter ab 14 Jahren kann die Segelflieger-Ausbildung begonnen und der Pilotenschein dann frühestens mit 17 Jahren gemacht werden. Acht Fluglehrer für den Segelflug hat der Verein, „wobei die Ausbildung ehrenamtlich erfolgt“.

Vorteil gegenüber dem Vogelflug: Die Flugleidenschaft kann auch zu zweit genossen werden. Im hochmodernen Doppelsitzer des Vereins – mit Ausklappmotor für eine sichere und garantierte Heimkehr.

Rundflug über das Open Air-Festival vom WDR in Wittringen

Anlässlich seines 65-jährige Bestehens verlost der Fliegerclub Gladbeck und Kirchellen mit der WAZ ein ganz besonderes Erlebnis. „Am Samstag, 10. September , wenn das große Gratis-Musikfestival des WDR auf der Wiese im Wittringer Wald stattfindet, kann ein Gewinner aus der Luft mit dabei sein“, erklärt Vereinsvize Klaus Berger.

Nach kleiner Führung über das Vereinsgelände geht es für den Gewinner oder die Gewinnerin der Verlosungsaktion vom Flugplatz Schwarze Heide im Motorsegler Richtung Gladbeck. Sollte das Wetter am Festivaltag zu schlecht sein, wird ein Ersatztermin gefunden. „Beim einstündigen Rundflug über die Stadt und die Umgebung können auf Wunsch auch Ziele wie das Wohnhaus überflogen und dabei natürlich vom Gewinner nach Herzenslust Fotos gemacht werden“, so Berger. Naheliegende Voraussetzung für die volljährigen Aktionsteilnehmer: „Das sie gesundheitlich flugtauglich sind und keine Flug- oder Höhenangst haben.“

Die Verlosungsaktion läuft bis Donnerstag, 14. Juli, im Internet: www.waz.de/rundflug-waz