Gladbeck. . Sparkasse, Seniorenbeirat und -beratung luden zur Informationsveranstaltung. Thema war die Umstellung des Kassensystems in der Hauptstelle. Ab 9. August gibt’s Bargeld nur noch am Automaten.
Letztlich gab’s einen großen Applaus von allen 100 Senioren, die sich nicht nur für die vielen praktischen Informationen, sondern auch für den leckeren Streuselkuchen und heißen Kaffee bei der Sparkasse bedankten. Das Geldinstitut hatte zusammen mit dem Seniorenbeirat- und der -beratung ins Fritz-Lange-Haus geladen, um den älteren Kunden die Angst vor der Umstellung des Kassensystems in der Hauptstelle an der Friedrich-Ebert-Straße zum 9. August zu nehmen.
Den Menschen die Angst nehmen
Im Vorfeld der Veranstaltung gab es wegen der geplanten Abschaffung der Bargeldkasse – in den Filialen ist dies Stück für Stück bereits in den vergangenen Monaten erfolgt – einige Unruhe unter den Senioren. Viele fürchteten sich davor, nun ihr Bargeld an den eher ungeliebten Automaten abzuholen. Ulrich Hauska, Abteilungsleiter im Sozialamt: „Die Ankündigung hat zu Unmut und Angst geführt.“ Hans Nimphius vom Seniorenbeirat erinnerte sich gar an Reaktionen wie: „Spinnen die eigentlich?“ Für Hauska war klar, dass die Sorgen aufgegriffen werden mussten. Also: „Wir gehen in die Offensive, wollen den Menschen die Angst nehmen und Licht in den Dschungel des Geldautomatendickichts bringen.“
Bei der Infoveranstaltung beruhigte Sparkassenvorstand Walter Pietzka denn auch gleich: „Das Ganze ist halb so wild. Es gibt ja weiterhin den persönlichen Ansprechpartner.“ Friedhelm Horbach vom Seniorenbeirat versprach in die große Runde: „Ihre Probleme greifen wir auf. Sie sollen ihr Geld mit Freude abholen und nicht mit Angst.“
Die bekannten Servicemitarbeiter würden tatkräftig im Problemfall helfen, sagte Matthias Bludau von der Unternehmenskommunikation. „Wenn es Probleme gibt, sprechen Sie sie einfach an.“ Zusätzliche Mitarbeiter sollen bis zu sechs Monaten, gegebenenfalls auch länger, im Einsatz sein. Im übrigen werde das System auch „für Ihre Sicherheit geändert“. Bludau war selbst vor 20 Jahren in einen Banküberfall geraten – und leidet immer noch an den Nachwirkungen. „Das hängt mir nach.“ Sabine Kussel, Teamleiterin Serviceberatung, ergänzte: „Wir wollen nicht, dass Sie in eine Geiselnahme geraten.“
Alles schlüssig, fanden die Senioren und hatten doch ein paar Fragen zur Praxis, die von Kussel ausführlich beantwortet wurden. Wann kann ich das Sparbuch auf eine Loseblattsammlung umstellen? „Gerne ab sofort.“ Wird die EC-Karte bei fehlerhafter Pin-Eingabe vom Automaten einbehalten? „Nein, es gibt drei Versuche, dann kommt die Karte raus. Mit der gehen sie zu uns an den Schalter. Wir regeln das.“ Und wenn die Pin vergessen wurde? „Dann bestellen wir eine neue.“ Was ist bei einem Bargeldwunsch, der höher als 2000 Euro ist? „Auf eine sogenannte ,White Card’ wird vom Servicemitarbeiter der höhere Betrag programmiert. Mit der Karte kann dann das gewünschte Bargeld am Automaten gezogen werden.“ Gibt es eine Extra-Pin fürs Loseblattsparbuch? „Nein, sie bleibt die gleiche wie für die EC-Karte.“ Zählt der Automat korrekt? „Seit 30 Jahren haben wir Automaten in Betrieb. Es gab noch nie den Fall, dass Geld falsch abgezählt herauskam.“