Gladbeck. Projektgruppe arbeitet jetzt mit DKC Kommunalberatung zusammen. Deutlich besseres Angebot als Altberater Ernst & Young nach Ausschreibung vorgelegt.

Zur Errichtung des 25-Millionen-Euro-Neubaus für das Heisenberg-Gymnasium arbeitet die Stadt künftig mit neuen Beratungsfirmen zusammen. „Wir haben uns vom bisher begleitenden Unternehmen Ernst & Young getrennt“, teilte Schuldezernent Rainer Weichelt knapp am Ende der jüngsten Schulausschusssitzung mit.

Den Zuschlag für die weitere baufachliche Betreuung des Projektes, dessen Kosten bekanntlich über öffentlich-private Partnerschaft zwischen Kommune und Privatwirtschaft (ÖPP oder englisch PPP) gestemmt werden sollen, habe die DKC Kommunalberatung (Düsseldorf) erhalten „und bei der weiteren juristischen Beratung haben wir uns für die Kanzlei Wolter Hoppenberg in Münster entschieden“, so Weichelt.

Grobskizze zum geplanten Neubau für das Heisenberg-Gymnasium mit alten (grau) und neu zu erstellenden Baukörpern (grün).
Grobskizze zum geplanten Neubau für das Heisenberg-Gymnasium mit alten (grau) und neu zu erstellenden Baukörpern (grün). © Farwick+Grote

Den weiteren Weg in Sachen Heisenberg-Neubau mit neuen Beratern zu gehen, habe in keiner Weise damit zu tun, dass man das Vertrauen in die alten Gutachter verloren habe. „Ernst und Young haben gute Arbeit geleistet und wären absolut geeignet, uns weiter zu beraten“, unterstreicht Rainer Weichelt. Im Ausschreibungsverfahren habe aber beispielsweise DKC letztlich ein „deutlich besseres Angebot“ vorgelegt.

Sechs Kandidaten hatte die Stadt offensiv für die baufachliche Beratung und vier für die juristische angeschrieben und zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert, die Favoriten der Kandidaten dann zum Präsentationstermin ins Rathaus geladen. Jetzt sollen die Planungen mit DKC ohne weiteren Zeitverzug vorangehen. „Für die weitere Feinplanung ist es nun wichtig, die nächste Ausschreibung zu veröffentlichen, damit die Unternehmen für die öffentlich-private Partnerschaft gesucht und gefunden werden“, erklärt Rainer Weichelt, der dazu im Schulausschuss nach der Sommerpause berichten will.

Dass die Einbindung von Partnern aus der Privatwirtschaft langfristig günstiger sei, als das Großprojekt allein über die Kommune zu stemmen, hatte die Expertise von Altberater Ernst und Young ergeben. Mit Eigenfinanzierung und mit städtischen Teilleistungen im Betrieb ergebe sich ein Barwertvorteil von 8,7 Millionen Euro gegenüber der kompletten Eigenrealisierung. Gerechnet werden müsse beim 30-Jahre-Lebenszyklus mit Gesamtkosten von 44 Millionen Euro (inklusive Neubaukosten, Darlehen und Miete), so E&Y.

Ein Zahlenwerk, das für weiteren Erklärungsbedarf bei der Lokalpolitik gesorgt hatte. Zur Erinnerung: Der für Juni 2015 angepeilte Beschluss, das favorisierte ÖPP-Modell auszuschreiben, war so erst (nach Polit-Fragerunde im August und Exkursion zu durchgeführten PPP-Schulbauprojekten) im Rat Mitte September 2015 erfolgt.